Die Hausgeburt meines zweiten Sohnes Jaro ist nun 12 Wochen her, die Zeit verging wie im Flug. Wir haben uns nun kennengelernt und haben uns sehr gut aufeinander eingestellt. Ich finde nun endlich die Zeit mich hinzusetzen und diese besonderen Stunden der Ankunft von Jaro Revue passieren zu lassen. Sechs Tage vor dem errechneten Termin kam Elisabeth zum wöchentlichen Hausbesuch zu uns. Nachdem Elisabeth die Lage des Babys erfühlt hatte und ich die Akupunkturnadeln gesetzt bekommen habe, hatten wir viel Zeit über meine Gefühle zu reden. Ich war zu diesem Zeitpunkt schon reif für die Geburt, ich sehnte sie herbei. Für mich war es nun Zeit, dass mein Baby zu mir kommt und ich es endlich in den Armen halten kann. Wir waren erst zwei Wochen davor in ein neues Haus umgesiedelt und der ganze Umzug machte mir körperlich und seelisch sehr zu schaffen. Elisabeth empfahl mir mich mehr zu entspannen, nichts zu tun, die Füße hochzulegen. Ich nahm dies zu diesem Zeitpunkt sehr ernst und nahm mir vor, mich in der verbleibenden Zeit nur mehr auf die Ankunft von meinem Baby zu konzentrieren und Kraft für die bevorstehende Geburt zu tanken.
Doch alles kam anders, wie so oft… Um halb vier am darauffolgenden Morgen hatte ich das Bedürfnis auf ́s Klo zu gehen, ich wunderte mich über diese eigenartige Zeit um meinen Darm zu entleeren. Mir fielen Elisabeths Worte ein, dass das oft die ersten Anzeichen für die Geburt sein könnten. Ich legte mich wieder ins Bett und spürte sehr leichtes Ziehen im Unterleib, probierte jedoch weiterzuschlafen, da dieses Ziehen am Ende der Schwangerschaft schon des Öfteren vorkommt. Um vier Uhr stand ich auf um meinen Freund und meinen kleinen Sohn nicht aufzuwecken. Ich räumte die Küche auf und besann mich wieder auf Elisabeth und so bereitete ich alles für meinen Sohn vor, falls er doch vom Opa abgeholt werden sollte. Ich musste wiederum auf ́s Klo und sah, dass der Schleimpfropf abgegangen war. Mein Gefühl sagte, dass ich Elisabeth anrufen sollte und ihr das berichten sollte. Sie fragte mich nach der Regelmäßigkeit der Wehen. Da keine wirklichen effektiven Wehen, verglichen mit der Geburt meines ersten Sohnes, spürbar waren und ich noch ungehindert umher spazieren konnte, verblieben wir so, dass ich mich in einer halben Stunde wieder melden sollte. Mittlerweile war es knapp fünf Uhr, mein Freund und mein Sohn wurden munter. Roli probierte das Gebärbecken aufzublasen, doch die Luftpumpe wurde kaputt. Mein Sohn spielte munter mit seinen Fahrzeugen…
Ich ließ mir die Badewanne ein und wusch mir die Haare und probierte mich zu entspannen. Das Ziehen wurde ein bisschen stärker, doch weit entfernt von dem gefühlten Schmerz der ersten Geburt. Elisabeth wurde wieder angerufen, sie solle kommen. Besser ist, wenn sie früh genug da ist und mich in all den bevorstehenden Stunden liebevoll und fachgerecht begleitet, so waren meine Gedanken. Elisabeth machte sich auf den Weg. Ich spürte leichte Wehen, aber es beunruhigte mich nicht, da diese fast nicht spürbar waren und ich diese sehr leicht veratmen konnte. Mein Sohn wurde von den Großeltern um 5:45 abgeholt, Roli kam zu mir ins Badezimmer, wir unterhielten uns kurz wegen dem Luftpumpenproblem, als in diesem Moment das Baby durch mein Becken rutschte und gleich darauf eine Presswehe kam. Roli hüpfte zu mir in die Wanne. Alles ging wahnsinnig schnell, der Kopf war schon sehr tief.
Eine Wehenpause folgte, die Tür ging auf, Elisabeth war da! Sie riet mir die Wanne zu verlassen, da ich mein Becken in der engen Badewanne verdreht hatte. Sie beide halfen mir aus der Wanne, Roli holte in Sekundenschnelle den Gebärhocker aus Elisabeths Auto. Die nächste Presswehe kam und Jaro wurde geboren. Ich konnte es gar nicht glauben, dass mein Baby so schnell und ohne große Schmerzen um 5:55 zur Welt kam. Elisabeth kam im richtigen Augenblick und handelte so professionell, dass mir das sehr imponierte. Sie und mein Freund versorgten mich und das Baby erstklassig. Nach kurzer Zeit wurde die Plazenta problemlos geboren und ich konnte mit dem Baby ins Schlafzimmer gehen. Elisabeth bettete uns fein ein und ließ uns in Ruhe, wir konnten Jaro willkommen heißen. Er saugte sofort an meiner Brust. Alles war wunderbar. Als Elisabeth wieder ins Zimmer kam, wurde er im Badekübel gebadet und anschließend untersucht. Ich konnte es immer noch nicht glauben, Jaro war da…Elisabeth umsorgte mich und das Baby wie eine Mutter, wie eine Freundin, wie eine professionelle Hebamme. Ich fühlte mich dadurch rundum wohl.
Und was wäre Elisabeth ohne ihr spezielles Gefühl? Kurzerhand bat sie Roli im Wohnzimmer den offenen Kamin einzuheizen. Sie richtete mir und dem Baby eine feine Bettstatt. Um halb sieben in der Früh saßen wir nun im beheizten Wohnzimmer, als ob nichts gewesen wäre. Wir stießen mit einem Glas Sekt an. Anschließend verließ uns Elisabeth und verabschiedete sich für diesen Tag. Überwältigt von dieser Geburt schliefen wir drei auf der Couch ein… Dieses Erlebnis war für mich das Beste, was ich jemals erlebt habe. Ich schätze mich sehr glücklich solch eine wunderbare Geburt erlebt haben zu dürfen. Es liegt mir sehr am Herzen mich auf diesem Wege bei Elisabeth zu bedanken. Ohne ihre perfekte Begleitung und Betreuung vor, während und nach der Geburt wäre dies alles nicht möglich gewesen. Alleine die wöchentlichen Hausbesuche ab der 36. Schwangerschaftswoche, in der jedes Mal sehr wichtige Details besprochen wurden und auch mein Seelenleben nicht außer Acht gelassen wurde. Die Untersuchungen vom Baby wurden super durchgeführt. All die persönlich oder telefonisch besprochenen Ratschläge und Tipps für die bevorstehende Geburt erleichterten mir diese Zeit.
Elisabeth weiß für jedes Zwicken und Zwacken einen naturheilkundlichen und ganzheitlichen Tipp. Dieses persönliche, freundschaftliche und mütterliche Verhältnis zur Hebamme, sind meines Erachtens das A und O einer problemlosen, feinen Geburt und der geglückten ersten Wochen mit dem Baby. Elisabeth, ich danke Dir von Herzen für Deine Arbeit. Ich schätze mich sehr glücklich Dich wieder an meiner Seite gehabt haben zu dürfen. Durch Dich wurden meine zwei Geburten zu dem was sie sind. Wundervoll und wunderbar. Elisabeth danke und mögen noch viele Frauen in den Genuss Deiner perfekten Betreuung kommen. So wie Du sagst, für Dich ist die Hebammentätigkeit keine Arbeit, sondern eine Berufung! Und wie schön ist es, wenn man die Hebamme auf ewig in liebevoller Erinnerung im Herzen trägt. Dankeschön