Vitus ist unser drittes Kind.
Als ich von meiner Schwangerschaft erfuhr war mit klar: „Diesmal sollte es eine Hausgeburt werden.“
Keine klimatisierten und sterilen Entbindungsräume, keine sinnlosen Antibiotikagaben beim Blasensprung, keine ständig wechselnden Besucher die mich beim Stillen irritieren.
Schon bei unserem zweiten Kind wünschte ich mir eine Hausgeburt. Mein Mann Stefan war dagegen, da Vincent im November geboren wurde und zu diesem Zeitpunkt konnte es passieren, dass so viel Schnee im Tal fiel und die Straße gesperrt werden musste. Schlichtweg gesagt: Es war uns zu gefährlich. Ich stimmte Stefan zu. Doch diesmal konnte ich ihn überzeugen!
Ich fand Elisabeth im Internet und sie kam zu uns nach Hause zum Erstgespräch. Stefan war auch dabei und nach einer Woche Bedenkzeit entschieden wir uns für die Hausgeburt. Ich freute mich so sehr darauf und stellte mir vor „wenn alles gut geht darf ich mein drittes Kind zuhause gebären“. Doch der kleine Mann saß in Beckenendlage und wollte sich nicht umdrehen. Ich war verunsichert und sah die so sehr von mir ersehnte Hausgeburt schwinden. Wir hatten Glück: Im BKH Lienz fand ich einen Arzt, welcher viele Jahre Geburtshilfe bei BEL in Finnland leistete und auch die äußere Wendung beherrschte. In der 35 SSW fand unser Termin zum Erstgespräch statt. Der Gynäkologe machte einen Versuch zur Wendung und schon war unser Baby gedreht in Schädellage. Wir waren überglücklich – denn die Chance auf eine natürliche Geburt zuhause war wieder gegeben.
Die letzten Wochen der Schwangerschaft waren sehr anstrengend, die zwei Jungs hielten mich auf Trapp.
Elisabeth besuchte mich in regelmäßigen Abständen und je öfter ich sie sah umso klarer wurde ich in meiner Entscheidung für die Hausgeburt. Egal wie viele Menschen versuchten mir die Hausgeburt auszureden, ich war mir sicher: Mit der Hilfe und der Erfahrung von Elisabeth wird es klappen und falls es aus irgendwelchen gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist geht sie kein Risiko ein und verweist mich an das Krankenhaus.
Am 18.06.2019 um ca. 3.00 war es dann soweit – ich verspürte Wehen wie schon so oft, aber mit stärkerer Intensität. Ich erinnerte mich daran was Elisabeth gesagt hatte: „Es geht um die Intensität der Wehen“. Nun war ich mir sicher, die Geburt ist nun nicht mehr aufzuhalten und das Baby wird heute auf die Welt kommen – schon Tage vorher hatte ich mit starken Senkwehen und Übelkeit zu kämpfen.
Um ca. 5.00 war Elisabeth bei uns und dann ging es richtig los. Der Muttermund war schon 7 cm offen und ich merkte wie stark die Wehen wurden. Stefan hatte die Kinder noch in der Nacht zu unseren Nachbarn gebracht. Darüber war ich heilfroh, denn nun konnte ich mich auf die Geburt und die Wehen konzentrieren.
Ein paar Wehen verbrachte ich am Ball, einige Wehen in der Seitenlage, dann platzte die Fruchtblase und die letzten Wehen verbrachte ich am Gebärstuhl. Nach zwei oder drei Presswehen war Vitus dann da und lag vor uns. Er war wunderschön. Elisabeth legte mir das Kind auf die Brust – wir waren fasziniert von dem kleinen besonderen Kind und der außergewöhnlichen Geburt.
Vitus hat gleich getrunken und wurde dann von Elisabeth untersucht, gebadet und angezogen. Nach ein paar Stunden ist Elisabeth nach Hause gefahren und wir waren alleine. Wenig später kamen die Kinder und bestaunten verliebt ihren kleinen Bruder Vitus.
Das Besondere an der Geburt von Vitus war für mich einerseits die Intimität mit meinen Mann und den Kindern, die Ruhe Zuhause und auch die Sicherheit und Fürsorge von Elisabeth vor, während und nach der Geburt. Sie war uns in der Zeit des Wochenbettes eine große Stütze. Ihre Besuche gaben mir Sicherheit im Umgang mit Vitus. Auch als Frau fühlte ich mich ernst genommen und wunderbar betreut.
Elisabeth gab mir auf all meine Fragen eine Antwort und konnte mir viele unbegründete Sorgen durch ihre Erfahrung als Hebamme nehmen. Ich konnte viel von ihr lernen was ich trotz meiner zwei Kinder noch nicht wusste.
Ich bin sehr dankbar, dass Elisabeth uns bei der Geburt begleitet hat und ich diese besondere Frau und Hebamme kennen lernen durfte.
Unsere Entscheidung für die Hausgeburt war die Richtige!