Früh morgens, am ersten Samstag im März ist es endlich so weit: In zeitlich großen Abständen wiederholen sich die Wehen und mir wird bewusst, dass heute unser Kind das Licht der Welt erblicken wird. Ein Gefühl der Freude und der Zuversicht durchströmt meinen Körper.
Schon beim Hausbau habe ich mir vorgestellt, dass ich im Badezimmer den kleinen Familienzuwachs gebären will und mir seither gewünscht, dass die Geburt wie die Schwangerschaft, freudig und entspannt verläuft.
Nach dem Frühstück bringt mein Mann unsere Tochter zu den Großeltern, ich informiere währenddessen Elisabeth telefonisch über mein Befinden.
Die folgenden Stunden gestalten sich ruhig, Norbert leistet mir Gesellschaft beim Herumgehen, Baden und Duschen, er heizt den Ofen ein, versorgt mich mit Essen, während ich mich auf die Vorgänge in meinem Körper konzentriere und die Wehenpausen genieße.
Als Elisabeth eintrifft freue ich mich sehr, sie bei mir zu haben. Sie leitet mich bei der Atmung an und massiert meinen Rücken, was sich sehr angenehm anfühlt. Elisabeth trifft die richtigen Worte für die jeweilige Phase der Geburt. Anstatt die Muskeln während den Wehen anzuspannen rät sie mir locker zu lassen und Platz für mein Kind zu schaffen. Als mich vor dem „Endspurt“ der Mut verlässt, sagt sie „es kommt nichts auf dich zu, was du nicht schaffst“ und „die Geburt macht gute Fortschritte, alles ist in Ordnung, das kannst Du mir mit meiner Erfahrung glauben“. Das sind die wertvollsten Sätze für mich, sie passen wie der Schlüssel ins Schloss und geben mir Kraft weiter zu machen. Ich fühle wie sehr ich Elisabeth vertrauen kann und tauche in so etwas wie einen leichten Trancezustand ein, schaffe es dabei ruhig zu bleiben. Während der letzten, sehr schmerzhaften Wehen darf ich mich auf sie stützen und sie umarmen.
Kurz nach Mittag erblickt Mathilda das Licht der Welt, ich fühle mich überglücklich und reich beschenkt kann mich gar nicht an ihr satt sehen, als ich sie im Arm halte. So süß sieht sie aus! Für mich ist der Tag wie ein wunderbares Fest, voller Wunder!!! Gleich darauf kuscheln die Neugeborene, mein Mann und ich uns im Bett zusammen und können kaum in Worte fassen, wie euphorisch uns zu Mute ist. Für mich war das wohl das großartigste Erlebnis des „über meine eigenen Kräfte hinauswachsen Könnens“! Dank Dir, liebe Elisabeth!!! Welche Ehre, von Dir bei einem der wichtigsten Ereignisse im Leben einer Frau begleitet worden zu sein!