Sicht der Mutter:
Die Geburt unseres Sohnes Louis Seraphin liegt nun schon über zehn Wochen zurück und die Erinnerung daran ist immer noch nah, doch auch irgendwie schon so fern.
Wenn ich daran denke, überkommt mich ein Gefühl des Glücks, der Liebe und der Zufriedenheit.
Es war so…
Dienstag hatte ich auf Raten von Elisabeth einen Kontrolltermin bei der Frauenärtzin, diese sagte mir, dass alles bestens sei und unser Kind sich halt einfach Zeit ließe (ich war 9 Tage über dem Geburtstermin). Auf dem Weg nach Hause spürte ich das erste leichte Ziehen im Bauchraum, gab dem aber nicht so viel Beachtung. Als Roli dann um 14 Uhr 30 zur Arbeit ging und sein Handy zu Hause vergaß, machte ich mich auf dem Weg zu seiner Arbeitsstelle um es ihm zu geben, denn vielleicht brauchte ich ihn ja wenn „die Wehen“ einsetzen sollten. Ich aß mit ihm noch ein Eis und wusste nicht, dass das die letzte Mahlzeit für eine lange Zeit sein sollte. Am Heimweg telefonierte ich das erste Mal mit Elisabeth, mir war es wichtig, dass sie über meinen Zustand Bescheid wusste. Der Tag verging und die Nacht kam, ich konnte nicht schlafen, da dieses Ziehen (alle 7 bis 10 Minuten) immer stärker wurde. Um Mitternacht gratulierte ich mir selber zum Geburtstag und beschloss um 2 Uhr 30 ins Wohnzimmer zu gehen, mich auf den Pezziball zu setzen und die Musik zu hören, welche Roli speziell für die Geburt zusammengestellt hatte. Um 3 Uhr 30 wachte Roli auf und kam zu mir, ich werde seinen Blick nie vergessen. Wir wussten beide, dass es jetzt nicht mehr Tage dauern wird…Er rief Elisabeth um 4 Uhr 30 an und teilte ihr mit, dass die Wehen immer stärker wurden.
Als sie dann um 5 Uhr 30 da war und den Muttermund untersuchte schlug sie uns vor, dass wir es mit spazieren gehen probieren sollten da er erst 2 cm offen ist. Wir marschierten los, Elisabeth legte sich inzwischen ein bisschen nieder. Als wir nach 2 Stunden zurückkamen probierte auch ich mich hinzulegen, da ich ja keine Sekunde Schlaf in der letzten Nacht hatte. Doch leider funktionierte das nicht wirklich. Ich „sprang“ alle 5 Minuten vom Bett heraus und setzte mich während der Wehen, es war nun deutlich kein Ziehen mehr, auf den Ball. Als Elisabeth um 10 Uhr 30 nochmals den Muttermund untersuchte und noch kein Geburtsfortschritt messbar war, gab sie mir ein homöopathisches Mittel und noch ein paar Tipps und beschloss, mit unserem Einverständnis, uns noch ein bisschen alleine zu lassen. Sie fuhr, und wir waren wieder alleine. Ich machte mir Gedanken, ob wohl andere Frauen in diesem Moment nervös geworden wären, wenn die Hebamme wieder fährt obwohl man Wehen hat. Ich jedenfalls war es nicht, da ich vollkommen dem Fachwissen und der Erfahrung von Elisabeth vertraute. Die Wehen wurden stärker, so dass ich während der Wehen Roli brauchte, dass er mir den Rücken massiert. Als er dann sagte, dass er Elisabeth anrufen will, sagte ich zuerst „Nein!“, nicht dass sie umsonst soweit fährt und sich der Muttermund immer noch nicht geöffnet hat!? Ich hatte ja kein Zeitgefühl mehr und auch keine Ahnung ob dies schon starke Wehen waren. Dem Himmel sei Dank hat Roli nicht auf mich gehört und trotzdem angerufen. Als Elisabeth etwas später zu mir ins Zimmer schaute wurde mir um einiges leichter. Sie ging mit mir ins Wohnzimmer und stützte mich während der Wehen auf dem Weg dorthin. Sie gab mir so viel Kraft und Zuversicht. Ich war ganz überrascht, dass der Muttermund nun vollkommen geöffnet war und ich bald mal auf den Gebärhocker sitzen kann. Wow! Ging das schnell…??!
Die liebevolle Betreuung während der Presswehen half mir sehr diese enorme Kraft unter Kontrolle zu halten. Wenn ich so darauf zurückdenke, sehe ich immer noch Elisabeths Gesicht vor mir, dieses gütige, freundliche Gesicht und höre ihre ruhigen, motivierenden Worte. Sogar ein Lächeln sah ich. Allein dieser „lächelnbringende“ eine Moment half mir sehr meinen Sohn sicher auf die Welt zu bringen. Ich wurde durch Elisabeths Anwesenheit so selbstsicher, mein Selbstbewusstsein wurde gestärkt und ich hatte nie Angst oder Zweifel. Während all der Wehen, mir kommt vor als wären es 100.000 gewesen, rief ich mir immer Elisabeths Worte vom Geburtsvorbereitungskurs oder ihren Hausbesuchen ins Gedächtnis, und diese halfen mir dabei immer instinktiv das Richtige zu tun.
Auch die Unterstützung von meinem Partner, mir durch seine ruhige Art jeden Wunsch in diesen speziellen Momenten zu erfüllen, war für mich unerlässlich.
Als ich einige Presswehen später den Kopf meines Kindes erfühlen konnte, wusste ich, dass ich und das Baby es bald geschafft hätten. Dieses Gefühl als unser Louis um 21 Uhr 33 aus mir „herausschoss“ und ich ihn erblickte war und ist unbeschreiblich. Diese tiefe Dankbarkeit Elisabeth gegenüber lässt sich kaum in Worten beschreiben. Durch sie durften wir die Geburt unseres Kindes als das schönste und wunderbarste Ereignis in unserem Leben bezeichnen. Das Baby und ich wurden nie gestresst, zu oft untersucht oder gehindert in irgendeiner Form. Es durfte alles seinem natürlichem Lauf nehmen und die Faszination des Wunder Mensch wurde in diesen Momenten für uns sehr deutlich.
Als die Nabelschnur durchtrennt wurde und Louis an meine Brust gelegt wurde ließ uns Elisabeth für einige Zeit alleine. Wir fühlten uns so wohl, in unseren eigenen vier Wänden mit gedämmten Licht und diesem Zauber in der Luft. Anschließend wurde Louis auf sanfte Weise gebadet und untersucht. Auch um mich kümmerte sich Elisabeth rührend. Als dann alle versorgt waren wurde mit einem Glas Sekt auf unsere Geburtstage angestoßen.
Obwohl ich auf meinem Geburtstag nichts gegessen hatte und diesen Geburtsschmerz erlebte, kann ich sagen, dass die Hausgeburt meines Louis das allerschönste Geburtstagsgeschenk war.
Elisabeth, ich danke Dir von ganzem Herzen für die Betreuung vor und während der Geburt. Die täglichen Hausbesuche danach waren für uns dermaßen hilfreich und wertvoll, dass wir sehr traurig waren als Du verkündet hast, dass das Dein letzter Besuch war. Vielen vielen Dank, Du wirst immer ein wichtiger Teil in unserem Leben bleiben. Schön, dass es Dich gibt!!
Sicht des Vaters:
In der Vorbereitung auf die Geburt betonte Elisabeth immer wieder die Wichtigkeit des Vaters, für die Frau einfach da zu sein, sie zu unterstützen und während der Geburt mitzuhelfen. Mir fiel es in dieser Zeit sehr leicht meine Bedürfnisse zurückzustellen und mich nur auf meine Frau und auf die Anweisungen von Elisabeth zu konzentrieren. Ich versuchte immer wieder den Schmerz meiner Freundin durch unterschiedliches Massieren und Streicheln etwas zu lindern. So war es wichtig bei ihren nicht immer sehr liebevollen Anweisungen ruhig und bei mir zu bleiben. Ich bewunderte meine Freundin wie tapfer, mutig und bravourös sie diesen sehr schmerzvollen Akt meisterte. Die kompetente, ruhige und angenehme Art von Elisabeth ließ in mir in keiner Sekunde einen Funken von Angst, Unsicherheit oder Zweifel aufkommen. Sie ermöglichte uns dieses Ereignis der Geburt als ein wunderschönes Erlebnis zu erfahren. Wir freuen uns schon, wenn auch unsere weiteren Kinder das Licht des Lebens bei uns Zuhause mithilfe der lieben Elisabeth erblicken dürfen.