Als ich zu meinem Sohn schwanger war, kaufte ich mir viel Literatur zum Thema Schwangerschaft. Ich informierte mich auch bald über Geburtsvorbereitungskurse
in meiner Nähe und zum passenden Termin. Ich stoß im Internet also gleich auf Elisabeth. Leider passten die Termine der Vorbereitungskurse nicht mit meiner
Arbeit und dem errechnetem Geburtstermin zusammen. So kam es zum Vorbereitungskurs im Noreia Haus bei Pichler Erika. Aus diesem Kurs konnten
mein Mann und ich sehr viel mitnehmen. Ich bekam von einer Freundin den Rat Akupunktur Therapien vor der Geburt seien sehr hilfreich und so machte ich meinen 1. Termin bei Elisabeth.
Während der Therapien saßen wir immer in netter Runde beisammen und unterhielten uns über unseren Gesundheits,- und Gemütszustand. Es ergab sich nicht, dass wir über das Thema Hausgeburt sprachen und auch in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis hatte sich noch niemand dafür entschieden. Für mich war das soweit auch kein Thema; im Krankenhaus ist man medizinisch bestens versorgt und das „Fachpersonal“ ist in greifbarer Nähe; so meine damalige Auffassung. Meine Schwangerschaft verlief wunderbar und ich bereitete mich mit Ernährung und Tee ́s bereits auf die Geburt vor. Drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin um 04:00 Uhr morgens weckte mich ein Ziehen im Bauch. Ich dachte das müssten die Vorwehen sein, es war nicht so schlimm,
trotzdem konnte ich nicht mehr recht einschlafen und wälzte mich im Bett hin und her. Ich rechnete noch nicht mit der Geburt unseres neuen Familienmitgliedes. Gestern noch erledigte ich mit meiner Cousine den ganzen Tag einige Einkäufe und am Abend füllte ich noch bis Mitternacht meinen Melissensirup ab und überhaupt war ich noch sehr fit und voller Energie mit meinem Baby im Bauch. Immer wieder verspürte ich dieses Ziehen im Bauch und dachte so bei mir; „na wenn das die Vorwehen sind, wie sehen dann erst die
richtigen Wehen aus“? So ging ich dann um 07:00 Uhr in die Badewanne um zu sehen ob sich danach alles wieder etwas beruhigt. Meinen Mann hatte ich mittlerweile auch schon geweckt, der neben mir war, als noch das Wasser einlief. Ziemlich bald wurde uns beiden nun klar; heute noch wird sich unser Leben auf eine ganz besondere Weise komplett ändern. Ich hatte mir während einer wunderbaren Schwangerschaft immer fest vorgenommen, wenn es dann soweit ist, nur nicht zu früh ins Krankenhaus zu fahren! Nun aber erschien mir alles sehr intensiv mit diesem Ziehen im Bauch und alles wurde auf einmal sehr stressig.
Raus aus der Badewanne, abtrocknen, anziehen, die Wehen wurden immer stärker, die Abstände kürzer. Um 08:00 Uhr fuhren wir von zu Hause los, diese Autofahrt werden wir beide wohl nie vergessen! Jetzt über 3 Jahre später können
wir darüber lachen, aber diese 12 Minuten im Auto kamen mir damals wie eine Ewigkeit vor. Nun endlich im Krankenhausgelände am Parkplatz angekommen,
raus aus dem Auto mit dem Lift noch ins falsche Stockwerk, per Treppe noch einen Stock hinauf, so kamen wir um 08:15 Uhr im Kreissaal an. Uns lächelte eine sehr nette junge Hebamme an. Wir hatten besonderes Glück, die Ärzte waren vorerst nicht zu erreichen und unser kleiner Schatz hatte es ja sehr eilig. Wir waren also mit unserer lieben Hebamme und einer Praktikantin, die am Telefon versuchte einen Arzt zu erreichen, in kleiner Gesellschaft. Die Wehen kamen bereits in sehr kurzen Abständen und dann musste ich auf die Toilette. Ich stand auf und schon sprang die Fruchtblase. Unsere Hebamme gab mir genaue Anweisungen, sehr zugute kam mir die Zielgreiatmung, welche wir bei unserem Geburtsvorbereitungskurs gelernt hatten. Mein Mann unterstütze mich sehr dabei
und auch die Hebamme bestärkte mich, so dass ich immer ein gutes und sicheres Gefühl haben konnte. Ich lag also etwas vorgebeugt auf diesem Bett, mein Mann zählte und ich atmete, die Wehen wurden immer stärker und ich hatte keine Vorstellung wie lange es noch dauern könnte. Als mir die Hebamme nun sagte ich könne pressen, war ich fast erleichtert. Nach ein paar heftigen Presswehen war es soweit, das Köpfchen war da und mit der nächste Presswehe war unser kleiner Sonnenschein geboren. Ich war so erleichtert es geschafft zu haben und lehnte mich nun erst einmal zurück, während die Hebamme die Nabelschnur durchtrennte und unseren kleinen Sohnemann kurz abtrocknete. Die Nachgeburt löste sich bereits mit einem kleinen Pressen und ich konnte mich, noch immer ganz geschafft wieder zurück lehnen. Und nun folgte der wohl ergreifendste, vollkommenste und unbeschreiblich bisher schönste Moment in meinem Leben. Unser größter Schatz auf meiner Brust, wir drei als eine Familie. Meinem Mann kullerten die Tränen auf
meine Schulter und ich war noch immer überwältigt, welches Wunder so einen Geburt doch ist.
Es gibt wohl keine vergleichbare Erfahrung in der körperlicher Schmerz und seelisches Glück so nah beieinander liegen. Ich sah mir den kleinen Mann in aller Ruhe an, für mich war er das schönste und entzückendste Baby das ich je
gesehen habe. Wir verbrachten dann drei Tage im Krankenhaus. Gleich wurde mir gesagt ich müsste den Kleinen alle zwei Stunden wecken um ihn zu stillen. Er war ein, wie mir schien, sehr zufriedener und schläfriger kleiner Kerl. Ich musste auch
ein Stillprotokoll führen. Da es mein erstes Kind war und ich dem Personal mein vollstes Vertrauen schenkte, versuchte ich mein Bestes um alles „richtig“ zu machen. Ca. alle zwei Stunden also legte ich ihn an meine Brust. Als wieder einmal
zweieinhalb Stunden vergingen und er nicht munter wurde als ich ihn aus seinem Bettlein holte, kam eine Schwester und zupfte ihn ein wenig bei den Ohren, nur um ihn munter zu machen, das gefiel mir gar nicht! Die Hebamme welche uns bei
der Geburt begleitet hat, hatte nur an diesem Tag Dienst. Nach den drei Tagen Aufenthalt und mindestens sechs verschiedenen Krankenschwestern und Hebammen, bei Tag und Nacht mit auch so verschiedenen Meinungen und
Ratschlägen war ich froh zur Abschlussuntersuchung ins Kinderzimmer gehen zu können. Ich nahm meinen Sohn schlafend in dem fahrbaren Bettchen also mit zur Ärztin. Sie füllte ein paar Formulare aus und bemerkte dann meinen „singenden“
Sonnenschein schlafend in seinem Bett. Gleich nach der Geburt fiel mir auf, dass er beim Schlafen, beim Ausatmen, so vor sich hin singt. Ich fragte noch auf dem Geburtstag die Krankenschwester wieso er solch ein Geräusch macht und sie
sagte mir so verarbeitet er die Geburt, ist jedoch kein Grund zur Beunruhigung. Unsere Hebamme frage ich dann trotzdem auch noch als sie an diesem Tag dann nochmal zu uns schaute, sie sagte ebenfalls, manche Kinder machen das, alles
ist in Ordnung! So nun zurück zur Fachärztin und zu unserem „Entlassungstag“. Sie sah ihn kurz an und sagte; „Nein, so lasse ich euch heute auf keinen Fall nach Hause gehen, dieses Summen ist ein Zeichen einer Infektion!“ Ich sagte gleich,
dass macht er bereits seit seiner Geburt und mir wurde gesagt es ist kein Grund zur Sorge. Er müsste auf jeden Fall hier bleiben zur Beobachtung und sie könne es nicht verantworten uns nach Hause gehen zu lassen. Heute würde ich mir so
etwas nicht mehr einreden lassen aber damals vertraute ich darauf, dass es dem Krankenhauspersonal wohl als Erstes um das Wohlergehen der Patienten gehen würde.
So verbrachten wir zwei weitere Tage im Krankenhaus, ich war sehr beunruhigt und gleich darauf folgte eine Brustentzündung. Jede Krankenschwester und jede Hebamme gab mir unterschiedliche Tipps um die Brustentzündung los zu werden. Bezüglich der eventuellen Infektion bei meinem Sohn konnte ich keine besondere Beobachtung bzw. Untersuchung der Ärztin feststellen. Als wir dann am fünften Tag wieder zur Entlassungsuntersuchung kamen, erfuhr ich, dass mir aufgrund des längeren Aufenthalts keine Hebammen Nachbetreuung zu Hause zu steht. Ich war sehr enttäuscht, da ich das erstens nicht wusste und zweitens der längere Aufenthalt keinem von uns gut getan hat und auch nicht notwendig gewesen wäre. Dieses System erschien mir sehr merkwürdig, man war verunsichert worden bezüglich einer möglichen Infektion musste länger bleiben und danach steht einem keine Betreuung mehr zu? Wir hatten das Glück einen sehr zufriedenen Sonnenschein mit nach Hause nehmen zu können.
Wir waren dann ein paar Tage zu Hause und ich rief dann aber trotzdem Elisabeth an und bat sie um einen Hausbesuch. Sie kam vorbei und konnte mir gleich ein gutes und sicheres Gefühl geben, alles richtig zu machen. Jetzt drei Jahre später bin ich nun wieder schwanger. Meine Schwangerschaft verläuft wieder wunderbar und wir freuen uns schon sehr auf unser neues Familienmitglied. Ich habe beschlossen nicht erneut einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen und suche lediglich meine Unterlagen vom ersten Kurs heraus, um mir alles wieder in Gedächtnis zu rufen. Nun bin ich im Mutterschutz und der Arbeitsalltag ist zu Ende, ich rufe als erstes meine Hebamme, welche uns bei der ersten Geburt begleitet hat, an. Mein Gedanke ist es, sie als Wunschhebamme im Krankenhaus zu organisieren. Und siehe da, es will so sein, die Hebamme war am errechneten Geburtstermin für eine Woche auf Schulung in Deutschland. Ich bin bereits wieder regelmäßig zur Akupunktur Therapie bei Elisabeth. Wir plaudern über dies und jenes und ich erzähle ihr von meiner ersten Geburt und der jetzigen Situation. So kommen wir zum Thema Hausgeburt und Elisabeth erzählt mir ein bisschen. Sofort begeistert sie mich und ich denk mir, das ist genau das Richtige für uns. Nun bin ich zwei Wochen vor dem
errechneten Geburtstermin. Gleich frage ich Elisabeth ob es ihr denn zu spontan ist, wenn wir uns jetzt für eine Hausgeburt entscheiden würden? Sie sagt an diesem Freitag ich sollte alles in Ruhe zu Hause mit meinem Mann erst einmal besprechen und falls es am Wochenende soweit ist einfach ins Krankenhaus fahren, ansonsten machen wir uns dann für Montag einen Termin aus. Ich komme an diesem Abend also ganz begeistert mit dieser Idee zu meinem Mann. Ich bin ganz verwundert von seiner ersten positiven Reaktion und sehr erleichtert, dass wir beide die gleiche Meinung haben, dass eine Hausgeburt sehr viele Vorteile mit sich bringt.
Das Wochenende ist vorbei und so vereinbaren wir am Montag den Termin mit Elisabeth. Sie besucht uns zu Hause wo wir nun alles in Ruhe besprechen. Alle Fragen werden sehr kompetent beantwortet und sofort verfliegen die letzten Zweifel. Elisabeth gibt mir nun eine Einkaufsliste und wir bereiten uns sorgfältig auf die Hausgeburt vor. Für die darauf folgenden Akupunktur Therapien treffen wir uns bei uns zu Hause. Jetzt bin ich bereits eine Woche über dem errechneten Geburtstermin als ich am Sonntagmorgen um 02:00 Uhr kurz aufwache und ein leichtes Ziehen im Bauch verspüre. Ich schlafe aber gleich wieder ein und werde um 04:00 Uhr früh wieder von einem stärkeren Ziehen geweckt. Mein erster Gedanke: super, ein Sonntagskind! Ich weiß nun wie es sich anfühlt, wenn es los geht und wecke gleich meinen Mann, der sich super freute und natürlich auch vom Sonntagskind wusste. Wir verständigen als erstes Elisabeth und sie sagt, es ist noch alles in Ordnung, ich soll die Wehenabstände und die Dauer der Wehen nun beobachten. Wir haben mit Elisabeth auch bezüglich unseres Sohns alles besprochen, er wird, wenn es soweit ist, von seinem Opa abgeholt. Deshalb verständigt mein Mann unseren Opa und der große Bruder wusste auch bereits Bescheid. Wenn wir ihn wecken, darf er mit seinem Opa mitfahren und wenn er dann wieder nach Hause kommt, hat er ein kleines Geschwisterchen. Das funktioniert alles reibungslos und der große Bruder war auch schon sehr aufgeregt und freute sich. Ich finde es so wunderbar, das Elisabeth alles anspricht, für alles eine perfekte Lösung hat und so wussten wir auch wie wir den kleinen Mann gut darauf vorbereiten können. Inzwischen telefoniere ich ein zweites Mal mit Elisabeth und sie fragt mich ob ich mich unsicher fühle und sie kommen soll. Ich will sie am Sonntagmorgen um 04:00 Uhr auch nicht wirklich aus dem Bett holen. Doch dann werden die Wehen wirklich stärker und ich rufe Elisabeth um ca. 04:30 Uhr ein drittes Mal an und sage, sie möge sich doch bitte auf dem Weg machen. Elisabeth sagt sofort, sehr gerne und sie macht sich gleich auf dem Weg. Ich bin total erleichtert und setze mich wieder rücklinks zurück auf den Stuhl im Badezimmer. Ich atme und mein Mann zählt, die Wehen kommen mir noch stärker vor, als ich sie bei der ersten Geburt verspürte. Ich würde gern in die Badewanne gehen aber ich weiß, dass dann alles noch schneller geht und traue mich das also nicht ohne Elisabeth. Die Wehenpausen werden immer kürzer und ich warte nun schon sehnlich auf sie. Als ich nun etwas nach 05:00 Uhr das Bellen unseres Hundes höre, werde ich sofort ruhiger. Ich sitze noch immer am Stuhl im Badezimmer, mittlerweile ist mir schon sehr übel von den heftigen Wehen. Als Elisabeth nun bei der Badezimmertür herein kommt, ist ́s mir als sehe ich einen Engel. Das erste was Elisabeth sagt; hey einSonntagskind! Sie sieht mich an und weiß sofort was los ist.
Ich frage nun ob ich denn noch in die Badewanne gehen kann und sie sagt mit einem Lächeln; nein meine Liebe, das geht sich nicht mehr aus. Wir packen nun unser Ständchen im Badezimmer ab und gehen runter ins Wohnzimmer. Elisabeth verwandelt in ein
paar Minuten unser Wohnzimmer in einen gemütlichen gut ausgestatteten Kreissaal. Sie hört als erstes die Herztöne unseres Babys ab und untersucht mich mit dem Ultraschallgerät. Meinen Mann schickt sie heißes Wasser holen und alles ist bereit für ein weiteres Wunder. Nun fällt mir das Atmen mit der Zielgreiatmung und den ständigen Pausen des Luftanhaltens bereits sehr schwer. Mir ist auch ziemlich übel und ich spüre direkt wie sich der Muttermund öffnet. Elisabeth fragt mich ob sie den Muttermund untersuchen soll, sie sagt, es ist eigentlich nicht nötig, sie weiß es passt alles sehr gut. Trotzdem sage ich sie soll nur nachsehen. Ich lege mich also auf unsere Wohnzimmer Couch und dann springt auch schon die Blase. Sofort verspüre ich das Gefühl auf ́s WC zu müssen.
Elisabeth und mein Mann haben nun zu tun den Gebärhocker in die richtige Position zu geben und mich darauf zu setzen. Ich sitze nun am Gebärhocker und verspüre sofort den Drang zu pressen. Elisabeth gibt mir auch gleich genaue Anweisungen. Zwischen uns entsteht ein tiefer Blickkontakt und sie sagt mir genau was zu tun ist und wie weit sie bereits das Köpfchen sieht.
In den kurzen Wehenpausen legt sie mir warme Kompressen auf den Damm, das kommt mir wie eine Erlösung von den Schmerzen vor, zumindest für einen kurzen Moment. Sie strahlt eine unendliche Ruhe aus und gibt mir gleichzeitig so viel Kraft. Meine Atmung funktioniert nun nicht mehr nach Plan und ich hyperventiliere. Elisabeth sieht mich an und schickt meinen Mann um ein Plastiksackerl. Ich atme
dort hinein und alles ist viel, viel leichter, ich beruhige mich noch einmal bevor mit der nächsten Presswehe das Köpfchen da ist. Die nächste Presswehe kommt nicht gleich und Elisabeth sagt ich soll noch einmal pressen, dann ist es geschafft. Die Schwerkraft auf dem Gebärhocker wirkt zusätzlich wunderbar. Ich presse und unser Sonntagskind schlüpft um 05:47 Uhr auf die Welt. Ich frage ob alles in Ordnung ist und Elisabeth sagt, alles wunderbar, alles gut. Die kleine Maus liegt nun hier in unserem Wohnzimmer und Elisabeth
begrüßt sie so herzlich, während sie sie etwas abtrocknet. Die ganze Situation ist unbeschreiblich schön. Mein Mann lehnt sich zu mir, ihm kullern die Tränen und er ist sichtlich erleichtert, dass wir alle gesund und wohl auf sind. Nun hat die Nabelschnur auspulsiert und Elisabeth durchtrennt diese. Ich bin noch immer nicht ganz angekommen, so kommt es mir vor und Elisabeth gibt die Kleine erst einmal dem stolzen Papa auf die Brust. Sie sagt mir dann ich soll noch einmal pressen um die Plazenta zu lösen. Das geht ganz gut und danach folgt ein Schwall Blut, ich habe keine Sekunde ein schlechtes oder beängstigendes Gefühl.
ch weiß, Elisabeth hat alles unter Kontrolle. Nach dieser Blutung versorgt sie mich auch gleich mit blutstillenden Medikamenten und Kreislaufmitteln. Sie hilft mir auf die Couch um dann die Kleine an meine Brust zulegen. Ich erwarte Großes! Dieses einzigartige Gefühl, mein Kind das erste Mal in den Armen zu halten und zu wissen dieses Wunder mit eigenen Kräften auf die Welt gebracht zu haben. So liegt sie nun auf meiner Brust und mein Mann neben mir, doch dieses einzigartige Gefühl ist nicht da. Ich weiß genau wie es sich anfühlt, aber es ist nicht da. Ich bin dankbar und mein Verstand sagt mir wie glücklich ich sein kann ein gesundes Kind in den Armen halten zu dürfen. Ich bin auch froh es so gut geschafft zu haben. Ich frage Elisabeth wegen der Nabelschnur, die um den Hals meines Babies war und sie sagt, jedes 3. Kind hat die Nabelschnur um den Hals. Bei unserer Maus war sie ganz locker herumgewickelt und es gibt keinen Grund zur Sorge, sie war immer gut versorgt. Gleich hat sie den ersten Schluck Muttermilch bekommen und schlief fein auf meiner Brust ein. Wir haben nun einige Minuten nur für uns Drei und kuschelten zusammen. Dann kommt Elisabeth und verwandelte unser Wohnzimmer im nu wieder zurück. Nach ein paar Minuten, sieht alles wieder genauso aus wie zuvor. Wir verständigen den großen Bruder, dass er seine kleine Schwester bekommen hat und sie heute noch bestaunen kann. Elisabeth verabschiedet sich für heute und wir bestaunen unser kleines Sonntagskind. In den darauf folgenden Tagen besucht uns Elisabeth täglich. Sie untersucht und wiegt die Kleine, massiert meinen Bauch und ertastet die Rückbildung der Gebärmutter. Wir sprechen über Vieles und sie fragt mich wie es mir geht, wenn ich an die Geburt denke.
So überkommt es mich und ich erzähle ihr von meinem Erlebnis und meiner tiefsitzenden Enttäuschung und meinem schlechtem Gewissen, nicht dieses besondere Gefühl gehabt zu haben. Ich frage mich, bin ich eine schlechte Mutter oder gibt es andere Gründe für das Fehlen dieses großen Gefühls. Elisabeth geht sofort auf mich ein und daraufhin folgt ein sehr vertrauensvolles und persönliches Gespräch. Sie beruhigt mich und sagt mir jede Geburt ist anders und die neue Beziehung die entsteht ist individuell und entwickelt sich auch in unterschiedlicher Geschwindigkeit. Ich soll mir die Zeit geben die ich brauche, um die Beziehung zu meinem Kind aufzubauen. Und so war es dann auch, nach ein paar Tagen lernten wir uns kennen und lieben. Die Stillzeiten genießen wir in vollen Zügen.
Manchmal blicken wir uns ganz tief in die Augen, alles rund um uns herum scheint still zu stehen, keine von uns beiden bewegt sich, manchmal lächelt eine und die andere lächelt zurück. Es ist als würden wir wortlos miteinander sprechen. Nun ist die Liebe unbeschreiblich groß zwischen uns beiden, ein wundervolles Gefühl, das jetzt zu spüren ist. Ich bin Elisabeth sehr, sehr dankbar über die wertvollen und aufbauenden Gespräche, die mir so viel Kraft und Vertrauen gegeben haben. Im ersten Monat weint unsere kleine Maus sehr viel, Elisabeth macht sofort ein paar Cranio Sacral-Therapien und ich merke wie gut ihr das tut. Es gibt Situationen die mich beunruhigen und die ich auch von meinem ersten Kind so nicht kenne, da ist Elisabeth immer für mich da und gibt mir wertvolle
Tipps, die beim Anwenden immer ihre Wirkung haben. Alles hat sich nun wunderbar eingependelt, ich mache täglich die Babymassage und wir sind so ausgeglichen und haben uns gefunden. Ich denke oft daran wie es mir wohl ergangen wäre mit diesem Kind ohne Elisabeth… gar nicht vorstellbar. Mein Dank an Elisabeth ist unbeschreiblich groß und ich bin froh das alles so gekommen ist und wir uns jetzt so wohl miteinander fühlen.