Als ich am 12.08.2013 an meinem 30-igsten Geburtstag die Bestätigung vom Frauenarzt bekam, dass ich in der vierten Woche schwanger bin, waren ich und mein Partner Paul überglücklich. Zum einen, da es ein Wunschbaby war und zum anderen ist es nicht so selbstverständlich mit einer Schilddrüsenerkrankung beim „ersten Anlauf“ schwanger zu werden.
Meine Schwangerschaft verlief in den ersten zwei Dritteln, bis auf Müdigkeit sowie hin und wieder Kopfschmerzen, ohne große Probleme. Im Oktober machten wir noch einen 10-Tages Trip in die USA und marschierten dort täglich kilometerweit, was mir sehr guttat. Uns begleitete noch ein weiteres Pärchen und so ergab es sich, dass wir in New York beim Abendessen über Schwangerschaft und Geburt sprachen. Das Pärchen schwärmte uns vor, dass sie das jüngste Kind per Hausgeburt mit Elisabeth auf die Welt gebracht hatten. Eine gute Freundin von mir hatte ebenfalls beide Kinder mit Elisabeth zur Welt gebracht und zwei liebe Schwägerinnen von mir ebenso und trotzdem war ich noch immer davon überzeugt, mein Baby im Krankenhaus Villach auf die Welt zu bringen (wahrscheinlich weil ich dort 6 Jahren lang meinen Beruf ausübte).
Im letzten Drittel der Schwangerschaft bekam ich immer öfter Probleme mit geschwollenen Füssen und Beinen. Da ich einen sitzenden Beruf ausübte, wahrscheinlich noch vermehrt. Mein Frauenarzt gab mir den Rat Obsttage einzulegen und Stützstrümpfe zu tragen – was das Ganze auch nicht viel besser machte. Als ich kurz vor meinen Mutterschutz den ersten Abend vom Geburtsvorbereitungskurs bei Elisabeth besuchte, war ich sehr fasziniert über die ganzen Infos und die tolle Aufklärung. Vor allem, als ich das erste Mal das Herz meines Babys schlagen hörte, war das schon ein wunderschöner Höhepunkt in meiner Schwangerschaft. In den ersten beiden Kursabenden entwickelte sich ein so großes Vertrauen gegenüber Elisabeth, dass ich nun teilweise nachts wach lag und über eine Hausgeburt nach dachte. Da ich ja nicht mehr allzu viel Zeit bis zur Geburt hatte, war ich sehr froh, dass sie mich noch unterbrachte. Elisabeth kam zu uns nach Hause um uns über die Hausgeburt aufzuklären und schlug vor, dass wir noch mal drüber schlafen sollten – für mich und Paul war aber gleich klar dass wir uns zu Hause für die Geburt am wohlsten fühlten. Nun kam unsere Hebamme einmal die Woche zu mir, um die Herztöne des Babys abzuhören, meinen Puls zu messen und bei mir Akupunktur durchzuführen. Mit den geschwollenen Füßen wurde es nun wieder schlimmer, obwohl ich nicht mehr arbeitete. Elisabeth konnte mir super helfen, mit Akupunktur, einer bestimmten Teemischung, Wacholderöl-Fußbad und einer Ernährungsumstellung bekamen wir das wieder gut in den Griff, sodass mein Vertrauen immer größer wurde und ich wusste, dass ich in den besten Händen war.
Dienstagabend den 8.4.2014 war unsere Hebamme so gegen 18.00 Uhr bei uns, um mir wieder die „Nadeln zu setzen“, alles war so wie immer…So um 19.00 Uhr machte sie sich auf den Weg nach Hause. Paul und ich machten es uns im Wohnzimmer gemütlich, auf einmal um 20.00 Uhr spürte ich ein Ziehen vom Kreuz Richtung Bauch. Ich sagte noch nichts zu Paul. Als ca. 20 min später wieder so ein Ziehen zu spüren war, machte ich eine Bemerkung, dass es heute eventuell losgeht, mit einem Lächeln meinte Paul, dass es sicher nur Vorwehen seien. Um 21.00 Uhr ging ich einen Stock höher ins Badezimmer, wo wir eine Wandheizung haben, um meinen Rücken zu wärmen, das tat meinem Kreuz gut. Paul kam ca. 10min später nach und wurde leicht nervösJ. Ich sagte zu ihm, dass er nun einen Zettel und einen Stift holen sollte, um die Abstände der Wehen mitzuschreiben, so wie es uns Elisabeth gesagt hatte. Langsam begann ich nun während der Wehe die Atemübungen einzusetzen, die wir beim Geburtsvorbereitungskurs gelernt hatten. So ca. alle 20min hatte ich nun ein heftiges Ziehen vom Rücken zum Bauch und ich war mir aber nicht sicher, ob das nun die „richtigen“ Wehen waren. Paul ließ mir eine Badewanne ein, so konnte ich testen, ob es mit den „Ziehen“ weniger oder heftiger wurde. Der Abstand verkürzte sich nun ca. auf 15 min. Nun wurde ich auch etwas nervös und rief Elisabeth um ca. 22.30 Uhr an. Da die Wehen noch nicht länger als 30 Sek. dauerten und ich mich recht gut fühlte, sagte ich dass ich mich noch mal melde, wenn die Wehe länger werden sollte. Ich wechselte zwischen Wandheizung und Waschbecken (wo ich mich während der Wehe anlehnte) hin und her. Nun ging es flott voran, sodass ich Elisabeth um ca. 00.15Uhr wieder verständigte, dass die Abstände nun auf 5min. waren und die Wehe fast eine Minute andauerte. So um 00.40Uhr war sie bei uns. Elisabeth tastete nun meinen Muttermund, wie weit er schon geöffnet war, und siehe da: 8cm!! Sie fragte mich ganz erstaunt warum ich nicht schon früher angerufen habe, aber mir ging es ja noch recht gut. Sie schickte Paul nun in die Küche um gekochtes Wasser in die Thermoskanne zu füllen, während sie ihre Utensilien vom Auto holte. Nun probierten wir verschiedene Positionen durch: Vierfüßler – Stand, am Rücken liegend, am Bett und am Gebärhocker – der es schließlich auch wurde. Am wohlsten fühlte ich mich aber immer noch im Stehen mit dem Oberkörper über die Kommode gebeugt, während die Wehe kam. Elisabeth atmete mit mir und fing an mein Kreuz zu massieren, ich nahm ihre Hand und zeigte, dass mir statt dem Massieren ein fester Druck am Kreuz angenehmer war. Paul hatte sich noch kurz zuvor den Bart rasiert und ein Aftershave auf die Haut gegeben, das ich nicht riechen konnte und so schickte ich ihn wieder ins Badezimmer, um sich das abzuwaschen. Nun setzte ich mich auf den Gebärhocker, Paul saß hinter mir und war somit meine Rückenlehne. Unsere Hebamme saß vor mir auf dem Boden. Nun hatte ich das Gefühl auf die Toilette zu müssen und sagte dies Elisabeth, sie beruhigte mich und antwortete, dass das schon der Kopf sei den ich spürte. Sie atmete mit mir und legte immer wieder warme Kompressen auf den Damm. So ging das eine ganze Weile… Aber dann fing ich irgendwie an falsch zu Atmen und merkte, dass ich frische Luft brauchte. Paul öffnete kurz das Fenster und mir wurde auch leicht schwarz vor den Augen. Elisabeth reagierte sofort und schickte Paul los, um einen Plastikbeutel zu holen. Als ich schließlich ein paar Mal ein und aus atmete, war alles wieder gut. Sie sagte zu mir sehr direkt und bestimmt, dass ich entweder gut mit atmen oder mitpressen sollte, aber alles so halb geht nicht. Ich hörte auf sie und schließlich ging alles sehr schnell. Es entstand ein sehr intensiver Augenkontakt zwischen Elisabeth und mir. Immer als die Presswehe einsetzte, legte sie die warme Kompresse auf meinen Damm. Paul und Elisabeth lobten mich, dass ich das ganz gut machen würde. Nun spürte ich so ein festes Brennen, genauso wie unsere Hebamme das im Geburtsvorbereitungskurs beschrieben hatte. Elisabeth konnte nun schon sehen dass Sebastian ganz dunkle und viele Haare hatte und sagte, dass ich runtergreifen kann, wenn ich mag. Ich fühlte mich aber dazu nicht bereit, da mein Kreuz sehr schmerzte. Jetzt war noch eine Wehe und Sebastian war auf der Welt! Diesen schönen Anblick werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Er begann sofort zu schreien und Elisabeth überreichte Paul seinen Sohn, da die Nabelschnur zu kurz war, um ihn gleich mir zu geben. Sie fragte ob es uns was ausmacht, wenn sie die Nabelschnur durchtrennte, da sie sehr kurz war. Wir hatten aber überhaupt kein Problem damit. Jetzt legte ich mich auf das Bett und Elisabeth legte Sebastian auf mich. Sie zeigte mir wie ich Sebastian im Liegen an meine Brust legen konnte und so bekam er seinen ersten Schluck Milch von mir. Nun untersuchte sie den kleinen und danach badete sie ihn im Babybadeeimer. Paul übernahm noch mal Sebastian während ich mich nochmal auf den Gebärhocker setzte für die Nachgeburt, die mit zweimal leichten pressen herauskam. Elisabeth untersuchte sie, ob auch alles vollständig war. Einen Teil der Plazenta gab sie in ein Gefäß, das wir in der Apotheke besorgt hatten um Globuli für Sebastian anfertigen zu lassen. Sebastian und ich lagen im Bett, während Paul und Elisabeth das Schlafzimmer aufräumten. Der kleine kam am 9.04.2014 um 4.05 Uhr auf die Welt mit stolzen 4,1kg und 53cm Länge. Die nächsten sieben Tage verbrachte mein Partner mit mir und Sebastian fast nur ausschließlich im Schlafzimmer, es war eine wunderschöne und sehr intime Zeit , um sich näher kennenzulernen und sich aufeinander einzuspielen. Ich wurde von meiner lieben Schwiegermutter und Schwägerin bekocht und unterstützt, sodass ich mich gut von der Geburt erholen konnte.
Von nun an besuchte uns Elisabeth täglich um Sebastian abzuwiegen und zu sehen ob alles in Ordnung ist mit vollen Windeln, dem Stillen, der Gelbsucht usw.… auch mich untersuchte sie und massierte meinen Bauch, was sehr angenehm war. Toll fand ich, dass Elisabeth mir die Babymassage beibrachte, die ich bis heute noch immer vor dem Schlafengehen anwende. Sebastian genießt es sehr, vor allem in Verbindung mit einem Bad ist das immer der Höhepunkt der WocheJ! Und natürlich die VIELEN Fragen, die man hat vor allem beim ersten Kind, da ist es sehr hilfreich, dass man professionelle Unterstützung von Elisabeth bekommt, Rückbildungsgymnastik und das Anwenden mit dem Tragetuch fand ich sehr toll, so konnte ich Sebastian beim Spazieren gehen nahe bei mir tragen. Was ich nie vergessen werde, am ersten Tag nach der Geburt als Elisabeth über die Stiege zu Sebastian und mir kam, sagte sie: Hallo, Heldin des Tages! Das fand ich sehr schön! In diesem Sinne noch einmal herzlichsten Dank für alles und ich freue mich schon, wenn Elisabeth mein zweites Kind ebenso ins Leben begleitet!