Im Dezember 2016 kam ich von meiner Weltreise zurück. Zur großen Überraschung aller, hochschwanger und mit Freund J. Der errechnete Termin war der 23. Februar 2018…
Die Wochen zu Hause vergingen schnell, wir hatten Glück, wir fanden eine Wohnung, die wir mit Ende Januar beziehen konnten und Elisabeth nahm uns glücklicherweise sogar noch auf, obwohl sie schon sehr voll war. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Wir zogen ein und versuchten noch die Wohnung einzurichten und das Notwendigste für das Baby zu besorgen. Für mich wurden die Tage immer anstrengender. Ich bin normalerweise immer ein sehr aktiver Mensch, doch ich nahm mir Elisabeths Worte zu Herzen und ruhte mich öfter aus und versuchte bis zur Geburt zu entspannen. Mein Bauch war so groß und unser Baby hatte schon die Startposition eingenommen. Es war alles ready für die Geburt. Ich war bereit für die Geburt und ganz ehrlich, ich sehnte sie herbei. Das Baby zog mit seinem Gewicht schon so stark nach unten, dass ich dachte es gibt alles nach.
Am Abend des 14. Februars kamen zwei ganz liebe und enge Freunde zu uns. Sie sagten, dass es schön wäre, wenn das Baby am 15. Februar kommen würde, dann könnten wir gemeinsam Geburtstag feiern und sie machten noch spaßeshalber Beschwörungen vor meinen Riesenbauch, dass das Baby jetzt rauskommen solle. Meine Freundin hatte nämlich am 15. Februar Geburtstag. Ich fand es witzig.
Irgendwann in der Früh, ich glaub so gegen fünf, verspürte ich einen Druck, eigentlich sowie immer und wollte aufstehen, doch etwas war anders. Es fühlte sich nass an. Komisch, dachte ich mir. Ich stand langsam auf und da lief ein großer Schwall Flüssigkeit, aus mir, über meine Füße nach unten. Platsch. Ich war fassungslos. Zwar war der errechnete Geburtstermin erst nächste Woche, aber dass es jetzt kam, überrumpelte mich komplett. Erstarrt blickte ich nach unten und versuchte mich krampfhaft zu erinnern, was ich in diesem Moment machen musste und erinnerte mich nur noch an Elisabeths Worte, ein Blasensprung kommt seltener vor den Wehen und der Rest fiel mir vor lauter Schock gar nicht ein. Ok, dachte ich mir, Jackpot. Mein Freund war inzwischen schon wach, er sah wie ich fassungslos dastand. Er versuchte mich zu beruhigen und wischte alles in Ruhe auf.
Ich legte mich wieder hin und rief Elisabeth an und erzählte ihr von meinem Blasensprung. Sie beruhigte mich und sagte, dass wir noch Zeit hätten, da es noch keine Wehen gab und sie heute ja sowieso bei mir vorbei kommt und wir uns später sehen.
30 Min später fingen aus heiterem Himmel die Wehen an und nun rief mein Freund Elisabeth wieder an. Wir sollten uns die Abstände notieren und ich sollte versuchen noch was zu essen und mich auszuruhen und wir sollten sie dann später nochmals anrufen oder natürlich auch wenn die Abstände kürzer werden.
10 Min später wurden die Wehen immer stärker und die Abstände immer kürzer. Die Wehen waren auf einmal sehr stark und intensiv. Ich spürte so einen starken Druck, dass ich pressen wollte. Ich hatte Panik und Schmerzen und wusste gar nicht mehr wie mir geschah. Für mich war klar, dass sind Presswehen. Es fühlte sich an, als ob es jetzt kommen wollte und ich hatte Angst, dass das Baby ohne Elisabeth kommen würde. Wieli rief sie nochmal an und schilderte ihr die Situation. Ok, Elisabeth beeilt sich und kommt gleich. Auf diese Situation waren wir nicht vorbereitet, die Wohnung war noch nicht fertig eingerichtet und geputzt, es standen Kartons herum und unser Nachwuchs kam schon? Solche Gedanken begleiteten meine Wehen. Dann kam Elisabeth. Ich war erleichtert. Wir versuchten den Gymnastikball und den Vierfüsslerstand, aber ich hatte so Probleme mit den Wehen zu Recht zu kommen. Nun traf Manuela, meine zweite Hebamme ein.
Elisabeth und Manuela begleiteten mich zur Badewanne. Es tat sehr gut im Wasser zu liegen, es milderte alles ungemein. Ich versuchte meinen Rhythmus mit den Wehen zu finden, leider gelang mir das nicht gleich. So wie ich, waren auch meine Wehen sehr chaotisch. Manuela blieb bei mir und redete mir sehr gut zu. Wieli und Elisabeth trafen die letzten Vorkehrungen, Wohnzimmer frei räumen, saugen und alles für die Geburt vorbereiten. Die ganze Zeit überwachte Elisabeth den Herzschlag des Babies und kontrollierte auch ab und an meinen Muttermund. Ich habe schon gehört wie sich Wehen anfühlen sollten, aber das selbst zu erleben, ist schon wieder ganz was anderes… Während der Ruhepausen versuchte ich in einen meditativen Zustand zu kommen, doch es gelang mir kaum, da dann schon die nächste Wehe kam. Während der Wehe versuchte ich Elisabeths Ratschlag zu befolgen und mir vorzustellen, dass sich der Muttermund mit jeder Wehe immer weiter öffnete. Der Muttermund hatte sich schon geweitet, aber es fehlte noch ein gutes Stück. Ich wusste noch vom Vorbereitungskurs, dass es helfen kann, wenn man sich übergibt. Es würde Platz gemacht und der Muttermund würde sich dann leichter öffnen. Ich betete, dass ich mich bald übergeben würde. Denn schlecht war mir ja schon. Meine Hebammen halfen mir aus der Wanne und ich legte mich auf die Couch. Ich war unruhig. Der Druck war so groß, ich wollte nur noch pressen, konnte jedoch nicht. Dann musste ich mich glücklicherweise mich ein wenig übergeben und endlich war der Muttermund weit genug geöffnet. Ich setzte mich auf den Gebärhocker und durfte endlich pressen, es war sehr intensiv. Nach einer Weile kam langsam der Kopf heraus. Elisabeth, Manuela und Wieland ermutigten und unterstützten mich so gut, dass es mir leichter fiel die letzten Kräfte zu mobilisieren. Dann war sie da! Sie? Ich war die ganze Schwangerschaft so fest überzeugt, dass es ein Junge werden würde und da war dann mein kleines Mädchen, um 11:20 Uhr erblickte sie die Welt. Es war der erste sonnige Tag seit mehreren bewölkten und kalten Wochen. Es war alles so unreal und doch wunderschön. Sie lag auf meiner Brust. Ich konnte kaum glauben, dass das meine Tochter war und, dass sie zuvor noch in meinen Bauch war. Wie sie da wohl Platz hatte. Überglücklich und hundemüde lagen wir da. In einer schönen, ruhigen, gewohnten und friedvollen Atmosphäre zu Hause. Es war wunderschön. So schnell wie alles begann war es auch schon vorbei. So eine Geburt ist schon ein unglaubliches und intensives Erlebnis.
Liebe Manuela vielen lieben Dank für deine lieben Worte und deinen Halt.
Liebe Elisabeth vielen, vielen lieben Dank, du hast uns den größten Wunsch erfüllt. Deine Erfahrung, deine Professionalität, deine Worte, deine Unterstützung, deine Liebe und deine Leidenschaft für diesen Beruf, für uns Frauen ist ein Riesen Geschenk! Danke, dass du uns allen dies ermöglichst!
Liebe werdende Eltern, dem Nachwuchs diesen einzigartigen Start ins Leben zu ermöglich, natürlich, ohne Hektik mit viel Liebe und in einer gewohnten Umgebung ist das größte Geschenk, dass ihr ihm machen könnt.
Liebe Mütter es ist wunderschön und toll gestärkt von Frauen in unserem eigenen Tempo und ohne Druck und Hektik Leben zu gebären. Vertraut auf euch und habt keine Angst. Ich kann es nur wärmstens empfehlen! Ich fühlte mich jederzeit sicher und gut aufgehoben!
Liebe Elisabeth, ich hoffe du wirst auch bei unseren zukünftigen Kindern wieder unsere Hebamme, unsere Vertraute, unsere Begleiterin sein!