Liebe Elisabeth, meine Erinnerungen und die damit verbundenen Gefühle zu der damaligen Zeit lassen sich schwer in Worte fassen… Ich denke gerne daran zurück
Hier nun der Bericht, den ich schon vor 1,5 Jahren geschrieben hab J
Ein bisschen Mama, ein bisschen Papa und ganz viel Wunder…
Wir sind gerade auf Urlaub. Ich sitze in unserem Zimmer, habe ein Buch ausgelesen und genieße die Stille – meine 3 liebsten Menschen schlafen – mein Mann, Lena (4 Jahre) und Karo (1,5 Jahre) – wohlgemerkt: alle 3 GLEICHZEITIG, was alle paar Monate einmal passiert… An alle Bald-Mamis, lasst Euch sagen: das sind wohl die schönsten Momente im Mutteralltag, neben „Meine Mama, ich hab dich so lieb“ und einem sirenenartigen „Hunger“ um halb 5 Uhr morgens.
Eigentlich soll es ja ein Bericht über meine Hausgeburten werden – es ist leider schon etwas her und die Zeit vergeht auch so unglaublich schnell neben Kochen, Putzen, Waschen, Kuscheln, Streitereien schlichten, Trösten, Verarzten, Spielen, …
Also zurück zum Thema, bevor meine Helden wieder aufwachen und diese Geschichte wohl noch einige Monate nicht zum Ende kommt.
Das Thema „Hausgeburt“ ist mir während der Schwangerschaft zu meiner 1. Tochter begegnet, weil ich mich nicht dem System Krankenhaus überlassen wollte und ich mir von einem Arzt (vielleicht auch noch einem männlichen J) zum Thema Geburt sowieso nichts hätte sagen lassen wollen.
Also habe ich Unmengen an Ratgebern und Literatur (Die selbstbestimmte Geburt von Ina May Gaskin, Die sanfte Geburt von Michel Odent, Geburt ohne Gewalt von Frédérick Leboyer, etc.) verschlungen. In der Theorie war ich bestens vorbereitet. Beim Geburtsvorbereitungskurs habe ich dann Elisabeth kennengelernt und schnell war die Vertrauensbasis da, die ich mir für meine Geburt wünschte.
Obwohl ich nach jeder Mutterkindpassuntersuchung das Gefühl hatte, nicht schwanger sondern schwerst krank zu sein – es war alles in bester Ordnung, nur die Ärztin konnte mir kein Vertrauen in mich selbst und den natürlichen Verlauf meiner Schwangerschaft (und in eine Hausgeburt schon gar nicht) geben, schaffte es Elisabeth mit ihrer wundervollen, optimistischen Art, mich jedes Mal zu beruhigen und darauf zu vertrauen, dass alles seinen natürlichen und guten Ausweg nehmen würde.
Zum Glück ließ sich mein Mann von gutgemeinten Ratschlägen von Verwandten und Bekannten, sich unbedingt für eine Entbindung im Krankenhaus zu entscheiden, nicht aus der Ruhe bringen und stand zu mir und meiner Entscheidung unser Kind zu Hause auf die Welt zu bringen.
Nachdem ich theoretisch also bestens vorbereitet war und auch meine Einstellung „das paar Mal pressen kann doch nicht so schwer sein“ und „das haben schließlich schon Millionen von Frauen oft auch mehrmals gemacht“ ließen mich eine kurze und nicht sehr schmerzhafte Geburt erwarten. Als dann einige Tage nach dem errechneten Termin die Fruchtblase um Mitternacht geplatzt ist, hatte ich dann doch etwas Panik. Nachdem sich die Wehen jede Stunde um 10 Minuten verkürzten, haben wir bei 4 Minuten Abstand (wie man es halt aus diversen Filmen und Arztserien kennt, dass dann gleich das Kind da ist J) unsere Hebamme angerufen.
Mit dem Ergebnis, dass es dann noch weitere 6 Stunden gedauert hat, bis unsere Lena geboren wurde. Mit gelegentlichem untersuchen, Mut zusprechen und für mich Dasein, mit Geduld und Einfühlungsvermögen vergingen auch diese langen Stunden.
Die letzte Phase war dann doch etwas anstrengender, doch habe ich mir und meiner Tochter vermutlich einige der üblichen Krankenhaus-Interventionen erspart.
Auch bei den täglichen Nachbetreuungsbesuchen beantwortete Elisabeth mir auch die dümmlichsten Fragen, die man sich als Erstgebärende halt so stellt.
Etwas mehr als zwei Jahre später war ich wieder schwanger und ich war fest entschlossen, meine Hebamme erst ganz zum Schluss zu verständigen. Mit dem Ergebnis, dass wir sie nach ca. 8 Stunden Wehentätigkeit so spät riefen, dass unsere Tochter nur wenige Minuten nach Elisabeths Eintreffen auf der Welt war.
Es war auch für die „große“ Schwester ein sehr schönes Erlebnis ihr Schwesterchen gleich nach ein paar Stunden im Schlafzimmer kennenzulernen und alles von Anfang an mitzuerleben.
Jetzt bin ich mit meinem Bericht fertig, meine Mäuse schlafen noch immer und meine Kleine lächelt und kichert gerade im Schlaf und hat ein Ärmchen um mich geschlungen.
Wie gesagt, wenn sie schlafen ist es ist die schönste Zeit im Mutteralltag… Und dass sie da sind, das Unbeschreiblichste auf der Welt
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