Ins Leben begleiten

Hebamme Elisabeth Vierbauch

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Nadine

13. April 2015 by oneforweb Kategorie: Begleitet Kommentar verfassen

Auf die Idee zu Hause zu gebären bin ich eigentlich gekommen, weil ich mich schon vor der Empfängnis mit allen möglichen Themen zu Schwangerschaft, Stoffwindeln und Geburt beschäftigt habe und diverse Blogs durchgelesen bzw. Videos auf Youtube angeschaut habe. Daraufhin habe ich mich um eine freiberufliche Hebamme, die Hausgeburten durchführt, in der Nähe umgesehen. Bin dann auf die Homepage www.inslebenbegleiten.at gestoßen und beim Durchlesen der Leitgedanken war für mich sofort klar, dass diese Anschauungen genau meinen Vorstellungen entsprechen und ich konnte mich damit zu 100% identifizieren. Mein Mann wusste zu dieser Zeit logischerweise noch nichts davon. Auch als ich schwanger wurde, konnte er sich lange nicht auf den Gedanken einlassen Vater zu werden. Ich habe ihn aber von Anfang an überall integriert und das hat seine Vaterbeziehung zum ungeborenen Kind erheblich gestärkt.

In der 20. SSW habe ich dann Kontakt zu meiner Hebamme aufgenommen und mit ihr einen Termin für ein erstes Beratungsgespräch fixiert. Ich habe meinen Mann zwar eingeweiht, dass für mich die Idee einer Hausgeburt in Frage kommen könnte, habe ihn mit dem Beratungsgespräch aber eigentlich ganz zwanglos mit dem Thema konfrontiert, so dass er sich im Laufe des gemeinsamen Gespräches ein Bild über die Hebamme als Person und die Hausgeburt an sich machen konnte. Nach dem ersten Kennenlernen war für uns beide sofort klar, dass wir eine Hausgeburt wollen. Es hat einfach alles unseren Vorstellungen entsprochen. Die einzigen Unsicherheiten waren zum einen die Tatsache, dass ich erstgebärend war und die Jahreszeit des Geburtstermins mit eventuellen Schneemengen, welche die Anfahrt zur Geburt erheblich erschweren könnten. Seitens der Hebamme bestanden hier aber keine Einwände und so haben wir ihr voll und ganz vertraut. Natürlich konnten wir es mit unserem Wunsch einer Hausgeburt nicht jedem Recht machen und es gab auch viele Stimmen aus der Familie und dem näheren Verwandtenkreis, die uns davon abhalten wollten. Viele haben uns auch als unverantwortlich abgestempelt und uns nicht zugetraut, dass die Geburt eigentlich etwas ganz natürliches ist und sehr wohl auch ohne Krankenhaus möglich ist. Das war für uns sicher nicht sehr positiv, hat uns aber in unserem Vorhaben eigentlich sogar noch vielmehr bestärkt.

Die Vorsorgetermine haben bei mir schon in der 32. SSW begonnen, weil mich meine Gynäkologin wegen der Beckenendlage, in der sich das Kind zu dem Zeitpunkt immer noch befand, ziemlich verunsicherte und uns eigentlich ziemlich auf die Aussichtslosigkeit einer Veränderung hingewiesen hat, was für uns so viel wie einen drohenden Kaiserschnitt bedeutet hat. Die Kindslage wurde von meiner Hebamme wöchentlich kontrolliert und zur Förderung der Schädellage habe ich jeden Abend Übungen wie z.B. die Indische Brücke etc. sowie zusammen mit meinem Mann Moxibustion durchgeführt. Das war gleichzeitig ein schönes gemeinsames Ritual, in dem wir uns auch ganz bewusst Zeit für unser ungeborenes Kind genommen haben. Aufgrund der Tatsache, dass ich sehr viel Fruchtwasser hatte, war unser Kind bis zum Schluss sehr beweglich und es hat uns sehr lange im Ungewissen gelassen, ob es sich überhaupt noch mit dem Kopf nach unten drehen will. Doch mit viel bewusster Zeit für das Kind und positiven geburtsvorbereitenden Gedanken hat es dann geklappt und ab der 35. SSW begannen die ganz normalen Vorsorgetermine mit Akupunktur und Geburtsvorbereitung. Grundlegend war meine gesamte Schwangerschaft unauffällig und ich hatte zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Beschwerden.

In der SSW 39+2 war es dann soweit, wahrscheinlich als Folge eines langen Spazierganges. Es war dies in der Nacht von Freitag auf Samstag, den 27.12., wo die erste Zeichnungsblutung einsetzte. Diese war begleitet mit einem Ziehen im Rückenbereich. Durch die Aufregung konnte ich die restliche Nacht nicht mehr schlafen. Am Morgen bin ich wieder mit einem Ziehen im Unterbauch wach geworden. Ich habe dann auch meine Hebamme kontaktiert, die meinte, dass die Geburt im Laufe des Tages bzw. in der Nacht oder überhaupt erst in ein paar Tagen einsetzen wird. Die darauffolgende Nacht hatte ich keinerlei Beschwerden und habe sehr viel und gut geschlafen – die Ruhe vor dem Sturm sozusagen. Am Sonntag, den 28.12. bin ich wieder sehr lange spaziert, was zum Ende hin doch schon sehr beschwerlich war und ich nur mehr sehr langsam gehen konnte, weil der Druck auf das Becken doch schon sehr groß war. Am späten Nachmittag ist dann wieder sehr viel dunkelroter Schleim abgegangen. Am Abend hab ich das erste Mal bemerkt, dass der Bauch immer wieder hart wurde und auch das Kreuzbein geschmerzt hat. Nach Mitternacht, nach nicht einmal zweieinhalb Stunden Schlaf bin ich aufgewacht und hatte von da an alle zehn Minuten leichte Kontraktionen und Schmerzen im Kreuzbein. Auch das Kind war sehr aktiv und hat sich nochmal von einer Seite auf die andere gedreht und wieder zurück. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, ob das schon richtige Wehen sind, weil sie eigentlich nicht sehr schmerzhaft waren, jedoch schon in so einer Intensität, dass ich sie veratmen musste. Gegen 10:30 Uhr am Montag, den 29.12., ist dann endlich der Schleimpfropf abgegangen. An diesem Tag war ein ganz normaler Vorsorgetermin geplant. Gegen 13:00 Uhr ist meine Hebamme eingetroffen und ich habe von meinen leichten, aber regelmäßigen Wehen erzählt, die ich nun schon seit zwölf Stunden hatte. Daraufhin hat sie meinen Muttermund abgetastet und festgestellt, dass dieser schon 3 cm geöffnet war. Da sie noch einige Hausbesuche zu erledigen hatte, riet sie mir noch etwas zu essen, spazieren zu gehen, ein Bad zu nehmen und vor allem noch etwas zu schlafen. Mit diesem Programm war ich ohnehin bis zum Abend beschäftigt. Der Spaziergang war schon sehr schmerzhaft, weil jegliche Erschütterung heftige Schmerzen im Kreuzbein auslöste. An Schlaf war zu dem Zeitpunkt nicht mehr zu denken, weil die Intensität der Wehen nun doch schon ziemlich zugenommen hatte. Nach 17:00 Uhr hat meine Hebamme angerufen und sich nach meinem Befinden erkundigt. Sie beschloss daraufhin sich auf den Weg zu machen. Nach 18:00 Uhr hab ich meinen Mann gebeten, dass er nun doch den Raum, in dem die Geburt stattfinden sollte, vorbereiten möge, d.h. Teppich entfernen, Polstermöbel abdecken etc., da die Schmerzen nun immer stärker wurden. Ich habe mir meine eigens vorbereitete Musik eingeschaltet, die ich auch schon die Wochen vorher zum Entspannen verwendet habe, sowie das Licht gedämpft und eine Duftlampe mit Lavendelöl angemacht. Zu den Teelichtern bin ich nicht mehr gekommen, dafür waren die Wehen schon zu stark. Gegen 18:30 Uhr ist meine Hebamme eingetroffen und als ob ich intuitiv wusste, dass ich mich nun endlich fallen lassen kann, haben sich die Wehen nochmals verstärkt. Beim Abtasten des Muttermundes wurde festgestellt, dass dieser nun schon 8 cm geöffnet war. Die Geburt stand nun also kurz bevor. Irgendwie habe ich nicht damit gerechnet, dass sich das ganze so beschleunigt. Vor allem habe ich mich darauf versteift, so lange zu warten, bis der Abstand zwischen den Wehen sich auf alle fünf Minuten verkürzt, so wie man es im Geburtsvorbereitungskurs eben gehört hat, sonst hätte ich meine Hebamme schon früher kontaktiert. Der Abstand blieb aber bis zu dem Zeitpunkt wo meine Hebamme gekommen ist bei zehn Minuten. Somit brachte die Vorbereitung der Utensilien für die Geburt noch einmal eine etwas Unruhe in den Raum, aber es ging einfach alles schneller als gedacht. Ich setzte mich zuerst auf den Gymnastikball, habe es in dieser Position aber nicht lange ausgehalten, weil die Schmerzen im Kreuzbein doch schon erheblich waren. Deshalb bin ich dann auch in den Vierfüßlerstand gewechselt, wo gegen 19:20 Uhr dann auch schon die Fruchtblase geplatzt ist. Das war zum einen eine ungeheure Erleichterung, zum anderen ging es dann erst richtig los. Der Druck auf das Kreuzbein war enorm und mein Mann wollte mich noch mit Öl massieren, aber die Schmerzen waren zu stark. Er stützte mich von hinten um mir den Druck zu nehmen. Die Position im Vierfüßlerstand war kaum mehr auszuhalten, aber ich habe die Wehen veratmet, bis ich dann erstmalig mitpressen musste und dann für die Austreibungsphase auf den Gebärhocker durfte, wo mein Mann mich von hinten stützte. Auf dem Gebärhocker war der Druck auf das Becken so groß, dass ich kaum mehr sitzen konnte und schon einen Krampf in den Oberschenkeln bekam. Ein zwischenzeitliches Aufstehen hatte ich gleich wieder abgebrochen, weil das noch schlimmer war. Somit musste ich die Presswehen in der Position durchhalten. Diese Phase der Geburt habe ich als extrem schmerzhaft empfunden und der Druck im Geburtskanal war enorm. Vor allem weil ich kein Zeitgefühl hatte und als Erstgebärende nicht wusste, wie lange ich in dieser Position noch verharren musste. Zu dem Zeitpunkt half einfach keinerlei Vorbereitung mehr, die man vor der Geburt vorgenommen hatte, der Körper hatte sich schlichtweg verselbstständigt. Ich konnte mir den Schmerz nur noch mittels durchdringender Schreie erleichtern. Ich spürte wie der Kopf die engste Stelle passierte und durfte ihn dann auch tasten. Während der ganzen Zeit hat mir meine Hebamme immer gut zugeredet und mich bestärkt, sowie meine Hand gehalten, was mir ungeheure Kraft verliehen hat. Und auf einmal merkte ich, dass mit einer Wehe der Kopf geboren war und unmittelbar darauf lag das Kind, ein Junge, schon auf dem Boden und hat uns mit offenen Augen schreiend angeblickt. Diesen Augenblick werde ich nie vergessen. Er war so schön und sauber, nur ein kleines Blutfleckchen war auf seinem Kopf zu sehen, ansonsten hätte er gar nicht gebadet werden brauchen. Mit der nächsten Wehe war auch schon die Plazenta geboren. Als die Nabelschnur auspulsiert hatte, durfte ihn mein Mann abnabeln. Danach durfte ich ihn stillen und er hat auch gleich getrunken. Als er fertig war, wurde er zur Entspannung trotzdem in einem Babybadeeimer gebadet. Er war sehr ruhig und hat sein Bad sichtlich genossen. Nach ca.2-3 Stunden, nachdem die üblichen Untersuchungen durchgeführt und alles wieder sauber gemacht und desinfiziert worden war, hat sich unsere Hebamme auf den Heimweg gemacht und wir waren mit unserem Baby alleine und konnten uns gegenseitig kennenlernen. Wenn ich an die Geburt zurückdenke begleiten mich überwältigende Glücksgefühle. Es war einfach alles so beeindruckend und wunderschön, obwohl schlussendlich alles sehr schnell gegangen ist und ich die Hausgeburt an sich gerne noch mehr „genossen“ hätte. Aber es ist alles gut gegangen, der Kleine ist gesund und ich habe mein erstes Kind zuhause zur Welt gebracht, dort wo es gezeugt wurde. So schließt sich der Kreislauf.

Was ich an der Betreuung durch meine Hausgeburtshebamme sehr geschätzt habe ist, dass man durch die Vorsorgetermine ab der 35. SSW eine persönliche Beziehung zur Hebamme sowie Vertrauen aufbauen konnte. Sie hat mich als Frau bestärkt und mir Mut gemacht, dass eine Geburt eine ganz natürliche Sache ist. Was mir im Gegensatz zu den üblichen Vorsorgeterminen beim Gynäkologen besonders gefallen hat, ist die Tatsache, dass die Hebamme das Kind „begreifen“ konnte. Dieses ganz einfache Abtasten des Bauches und eruieren der Kindslage ist scheinbar bei einem Gynäkologen nur durch externe Hilfsmittel wie Ultraschall möglich. Auch konnte man dort bis dato nie die Herztöne des Kindes hören. Erst als die Hebamme die Herztöne überprüft hat, konnte ich mein Kind zum ersten Mal auch hören, was auch ein besonderer Moment für uns werdende Eltern war. Bei der Geburt selber wurden die Herztöne punktuell mit und ohne Wehen überprüft, im Gegensatz zur Dauerüberwachung mittels CTG im Krankenhaus, was für Mutter und Kind doch während der Geburt vom Wesentlichen ablenkt und die Bewegungsfreiheit einschränkt. Aber das Wertvollste war, dass die Hebamme einen zum Zeitpunkt des größten Geburtsschmerzes nicht, wie so oft im Krankenhaus, zur Medikation verleitet hat, sondern Mut und Zuversicht ausspricht, dass man es schaffen kann. Diese seelische Unterstützung ist sehr viel wert und verleiht unheimliche Kräfte.

Meinen Geburtsbericht aufzuschreiben bedeutet für mich die Geburt noch einmal bewusst zu durchleben und andere Frauen zu ermutigen, welch schöne Erfahrung eine Hausgeburt für alle Beteiligten sein kann. Auch für das Kind ist dies ein wundervoller Eintritt in dieses neue Leben. Ich hoffe, dass sich auch junge Hebammen wieder dieser herausfordernden aber wunderschönen Tätigkeit berufen fühlen und ihnen dazu seitens der Politik nicht die Chancen dazu verwehrt werden, auf dass die Möglichkeit einer Hausgeburt noch für viele Frauen erlebbar bleiben wird.

 

 

Eine unvergessliche Vollmondnacht

13. April 2015 by oneforweb Kategorie: Begleitet Kommentar verfassen

Es war wieder soweit! Ein kleines Menschlein wuchs, schlummerte und schlug Purzelbäume in meinem Bauch. Jakob (2 Jahre alt) wusste schon bald, dass in diesem sich ausdehnendem Mama-Bauch ein Bruder oder eine Schwester wohnte. Und er wusste, dass er bei Omama und Opapa übernachten durfte, sobald das Geschwisterchen auf die Welt kommen wollte.

Dass dies zu Hause, im Wohnzimmer, geschehen sollte, war Bernhard und mir schon von Anfang an klar. Jakob wurde im Krankenhaus geboren (Hausgeburt war damals für mich einfach nicht vorstellbar, es war sozusagen bequemer mit dem Strom zu schwimmen, als sich mit dem Thema und somit mit sich selbst auseinanderzusetzen). Und obwohl die Geburt an und für sich reibungslos und natürlich verlief und wir uns von kompetentem Personal umgeben wussten, fühlte ich mich weder frei in der Bewegung noch bekam ich das Gefühl vermittelt, in Entscheidungen, die mich persönlich und mein Baby betrafen, eingebunden zu werden. Von einem Mitspracherecht meines Mannes ganz zu schweigen.

Auch in der Nachbetreuung wurde mehr auf mögliche Probleme hingewiesen, die bei Unterlassung von wohlgemeinten Ratschlägen der Hebammen und Kinderärzte auftauchen würden, als einfach Vertrauen in die menschliche Natur zu setzen und dem Neubeginn Zeit und Raum zu gewähren.

Zugegeben. Hätten wir Elisabeth nicht gekannt, wer weiß, wie die Entscheidung ausgefallen wäre. Aber sie war auch schon bei Jakob von Anfang an für uns da – und so war es einfach das Natürlichste der Welt, die zweite Schwangerschaft und Geburt mit ihr an unserer Seite zu erleben.

Und was war das für ein Erlebnis!

Vormittags stellte sich in regelmäßigen Abständen ein Ziehen ein. Da es mich aber nicht weiter in meiner Bewegung beeinträchtigte, hatte ich durchaus noch das Gefühl, dass es vielleicht wieder aufhören könnte. Bernhard fuhr arbeiten und Jakob und ich machten noch einen langen Spaziergang. Und wie sehr ich ihn genoss!! Es war einfach schön, diese „letzten Stunden zu zweit“ bewusst zu genießen und vor allem zu wissen, dass ich mir keine Gedanken um eine rechtzeitige Abfahrt ins Krankenhaus oder um den vollständigen Inhalt eines Übernachtungskofferes machen muss. Schon zu Mittag hatte ich Elisabeth telefonisch Bescheid gegeben, dass ich so alle 5 – 7 Minuten ein Ziehen verspüre und ich sie, sollte es intensiver werden, wieder anrufen würde. Am Nachmittag war sie zufällig in der Nähe und schaute kurz vorbei, um sich ein Bild zu machen. Da der Muttermund noch nicht geöffnet war, fuhr sie wieder und ich hielt sie telefonisch am Laufenden. Abends wurde ich unruhiger und als Bernhard gegen 19 Uhr nach Hause kam, packte er Jakob zusammen und brachte ihn zu meinen Eltern. Das war und blieb auch der einzige Moment, in dem mir zum Weinen zumute war. Mein kleiner Jakob ging und ich wusste, dass sich von nun an alles ändern würde. Aber mit dem nächsten Ziehen wusste ich auch, dass ich mich jetzt voll und ganz auf mein Baby und mich konzentrieren musste. Ich gab Elisabeth Bescheid, dass sie sich auf einen nächtlichen Besuch einstellen konnte, ich aber noch in die Badewanne liegen und mich danach noch einmal melden würde.

Und wie ich es genoss – diese Freiheit mich nach eigenem Gutdünken zu melden, diese Freiheit, selbst zu entscheiden, was mir gut tut und was nicht, diese Freiheit der eigenen vier Wände.

Die Zeit in der Badewanne war einfach nur gemütlich, ich lag da und konnte mich treiben lassen, hinspüren, das Baby spüren und ab und zu einen Blick auf die Uhr werfen, um die Dauer der Wehen abschätzen zu können. Bernhard sah hin und wieder nach mir, bereitete das Wohnzimmer vor und konnte sich so auch schon auf die bevorstehende Nacht vorbereiten. Gegen neun Uhr wurden die Wehen dann zu intensiv für die Badewanne und ich bat Elisabeth zu kommen. Was soll ich sagen? Sie kam – und mit ihr Ruhe, Kraft und Zuversicht.

Nicht, dass ich nervös oder verzagt gewesen wäre, auch Bernhard merkte ich keine Unruhe an. Doch Elisabeth strahlte ein solches Selbstverständnis aus, das ich sofort wusste:

komme was wolle – wir schaffen das!

Die nächste Zeit verging mit Herumtigern meinerseits, Gitarre spielenderweise (Bernhard) und mit Vorbereitungen von Elisabeth.

Das Wohnzimmer war schwach erleuchtet, es war eine angenehme, familiäre, unkomplizierte Stimmung und auch wenn die Wehen nun schmerzhaft waren – ich konnte nicht anders: Ich genoss noch immer.

Zwischenzeitlich musste ich meine Atmung kontrollieren, um nicht zu hyperventilieren, aber in der Seitenlage wurde es damit besser. Bernhard hielt meine Hand, Elisabeth hielt mich bei den Füßen – ich wurde gestützt von zwei Menschen, die nur für mich da waren, die sich genauso mit mir konzentrierten und durch die Wehen hindurch Kraft gaben. Und diese Verschnaufspausen… ich hätte sie trinken mögen. So unglaublich erholsam, ich hätte es nie für möglich gehalten.

Die Fruchtblase war schon in Seitenlage geplatzt, aber als ich dann bei den Presswehen am Hocker saß, kam noch ein Schwall. Und der war die Ankündigung meiner Tochter.

Sie blieb kurz mit den Schultern stecken, Elisabeth half mir, mich noch einmal zu konzentrieren und schließlich war sie da: Milena – mit 4400g und 54cm kam sie um 23:40 Uhr in einer wunderschönen Vollmondnacht zur Welt.

Die Ereignisse danach sind aus meiner Sicht reichlich verschwommen, aber ich weiß noch, wie entspannt und ohne Hast alles vor sich ging. Wir ließen die Nabelschnur in aller Ruhe auspulsieren, ich konnte Atem schöpfen ohne wachsam sein zu müssen, was derweilen mit meiner Tochter geschieht, sie war stets in meinem Blickfeld und konnte ganz entspannt ihre ersten Trinkversuche unternehmen. Ich blieb auf der Couch liegen und während Elisabeth Milena badete, untersuchte und anzog, konnte ich ungehindert die Situation in mich aufnehmen, locker lassen, mit Bernhard und Elisabeth plaudern und lachen, einfach ich sein. Ankommen.

Wie habe ich mich auf den Moment gefreut, in dem mein Mann, meine Tochter und ich in einem Bett liegen würden! Es war ein erholsamer Schlaf, der uns übermannte, Milena hat dann noch einmal in der Nacht getrunken, aber schlummerte dann ebenfalls tief und fest.

Da ich während der Geburt etwas mehr Blut verloren hatte, blieb Elisabeth für alle Fälle über Nacht bei uns und half mir, wenn ich aufstehen musste.

Auch für Bernhard war es entspannter, die Geburt in der vertrauten Umgebung zu erleben. Er konnte sich nützlich machen, half Elisabeth bei den Vorbereitungen, durfte die Situation mitgestalten, konnte einfach er selbst sein.

Die Geburt im Krankenhaus hält keinem Vergleich stand. Nie hatte ich mich trotz des vielen Personals so sicher und geborgen gefühlt, wie zu Hause mit Bernhard und Elisabeth. Nie hatte ich das Gefühl in den Augen der Krankenschwestern und Ärzte zu genügen. Daheim stellten sich mir die Fragen gar nicht: Bin ich stark genug? Schaffe ich das? Kann ich auf das Baby und mich vertrauen?

Eine Hausgeburt vermittelt Frauen wieder einen Selbstwert, einen Respekt, eine Hochachtung, eine Verbeugung vor dem Wunderwerk des weiblichen Körpers.

Im Krankenhaus kommt ein Baby als Patient auf die Welt – zu Hause als Mensch.

Ephraem

13. April 2015 by oneforweb Kategorie: Begleitet Kommentar verfassen

Der errechnete Geburtstermin unseres Sohnes sollte der 1. September sein. Die
Schwangerschaft war ein Traum, noch nie in meinem Leben hab ich mich so wohl gefühlt!
Von Anfang an war für uns klar, mein Mann war sofort bei mir, dass für uns nur eine
Hausgeburt in Frage kommt und wir sahen dem gespannt entgegen.
In der 17. Woche kontaktierte ich Elisabeth, ich hatte keine Ahnung ob wir nicht irgendwie
schon spät dran wären, sie hat uns aber direkt aufgenommen. Dass sie die einzige Hebamme
in der Umgebung ist, die Hausgeburten betreut, war uns zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht
bewusst…als uns das klar wurde waren wir umso glücklicher und richtig erleichtert, dass es
auch für sie passte!
Klar war es anfangs etwas eigenartig. Man bittet doch eine unbekannte Person zu sich um an
etwas teilzuhaben, wovon man ja selber noch gar keine Ahnung hat, zumindest ging es mir als
Erstlingsmama so. Ab wann weiß man denn, ob man sich gegenseitig sympathisch ist, passt
man denn auch zusammen?
Nachdem wir uns persönlich kennen gelernt hatten hatte ich da aber überhaupt keine
Bedenken mehr, ich hatte das Gefühl wir verstehen uns ganz gut und ganz schnell entwickelte
sich ein immer weiter wachsendes Vertrauensverhältnis zwischen uns. Klar, es ist einfach
ungewohnt jemand Außenstehenden so nah an sich heran zu lassen, aber ich denke das ist
irgendwo auch normal und erst nach der Geburt hab ich wirklich erkannt, wie intensiv diese
gemeinsame Erfahrung verbinden kann.
Ehrlich gesagt kann ich es mir auch deshalb noch viel weniger vorstellen stationär zu
entbinden wenn es nicht unbedingt nötig wäre, wer und wie viele Menschen mir dort so nahe
kommen habe ich dann ja überhaupt nicht in der Hand. Elisabeth stand meiner Skepsis dem
„normalen“ Geburtsweg gegenüber trotzdem sehr neutral entgegen, was für mich schon auch
sehr von Professionalität zeugt.
In der Situation Hausbesuch konnten wir uns gut aneinander antasten. Das craniosakrale
Angebot hat mir mit meinem Ischiasschmerz wirklich eindrucksvoll geholfen und die
Möglichkeit zur geburtsvorbereitenden Akupunktur fand ich auch toll.
Elisabeth hat die meisten mir wichtigen Gedanken bei den Hausbesuchterminen selber
angesprochen, das hat mein Vertrauen noch mal sehr gestärkt und die Sicherheit die sie dabei
vermittelt hat, tat mir gut.
Zeitweise kam ich mir ein bisschen komisch vor, dass ich nicht wirklich viele Fragen zu
stellen hatte, wenn doch konnte ich das aber auch ganz direkt tun.
Wir zählten sicher zu den Pärchen, die sich schon vorher intensiv mit dem Thema
auseinandergesetzt haben und genau wussten was sie wollten, auch wenn wir natürlich nicht
wissen konnten was auf uns zu kam, dafür hatten wir aber ja Elisabeth und dass wir dem so
entspannt entgegen schauen konnten war sicher auch zu einem großen Teil von der Zuversicht
abhängig, die sie uns und besonders mir vermittelte.
Von Erzählungen einer Bekannten hatte ich von einigen heftigen Kommentaren speziell aus
deren familiärem Umfeld gehört. Abgesehen von einer kleinen Diskussion mit einem meiner
Brüder, wo das Vertrauen bei einer Hausgeburt aufhört und die Fahrlässigkeit anfängt,
blieben wir aber verschont, und als dieses Gespräch statt fand war unser Sohn auch schon
geboren. Sicher wollte er mir damit nur zeigen, dass er sich sehr wohl Gedanken gemacht hat
zu unserer Entscheidung, aber das ist ja okay und er hatte auch den Anstand die Geburt
abzuwarten.
Für uns war schon vorher klar, dass wir mit Elisabeth jemanden an unserer Seite hatten, der
die Situation sehr wohl einschätzen kann und angemessen interveniert, denn abgesehen von
der Möglichkeit eine Hausgeburt zu verlegen ist es ja auch nicht so, als ob eine ausgebildete
Hebamme nicht auch selbst ein sehr breites Handlungsspektrum anzubieten hätte.
Das errechnete Datum verstrich, es hat uns vorerst nicht weiter beschäftigt. ET+7/8/9 kam bei
mir langsam etwas Druck auf, aber nur aus dem Grund, weil ich Sorge um meine
selbstbestimmte Vorstellung hatte… Meine FA war mittlerweile in Urlaub, 9 Tage über
Termin stand ein CTG an, ich kannte also den anderen Arzt nicht, was mich schon ein
bisschen nervös gemacht hat. Darum hab ich E. um eine Empfehlung gebeten für jemanden,
der Hausgeburten positiv gegenüber steht. Das CTG war ereignislos und alles wunderbar so
weit, so langsam habe ich unser Kind aber trotzdem gebeten es möge mir jetzt doch ein
bisschen entgegen kommen.
Am selben Abend waren wir noch zu Besuch bei meiner Mama und machten uns so gegen 8
oder 9 Uhr gemütlich auf den Heimweg, irgendwann gegen Mitternacht gingen wir dann
schlafen.
Geschlafen hab ich dann aber kaum, ich musste immer wieder aufs Klo, mein Mann und ich
haben uns nichts weiter dabei gedacht und vor uns hin gescherzt, bis ich den vermeintlichen
Harn irgendwann nicht mehr bis zur Toilette hin halten konnte. Da wurde uns klar, dass das
Wasser gesprungen sein musste, hatten aber vor einfach noch mal hin zu liegen, es war rund
um 2 Uhr Früh.
Die Intensität und der Abstand der Wellen wirkten erst so, als könnten wir tatsächlich noch
ein bisschen Ruhe abbekommen, gegen 3 Uhr standen wir aber endgültig auf, ich konnte nicht
mehr liegen.
Mein Mann war voll beschäftigt damit die Abstände dokumentieren zu wollen, was jedoch
nicht mehr annähernd entspannt zu schaffen war. Gegen 4 beschlossen wir E. anzurufen.
Die Überraschung: sie befand sich mitten in einer anderen Geburtsbegleitung!
Wir waren aber ohnehin zu beschäftigt, als dass uns das verunsichern hätte können und Sorge
hatten wir deswegen eigentlich auch keine. Ich hatte nur echt schwer damit zu tun, eine
angenehme Position zu finden.
Mein Mann war in der Zwischenzeit immer wieder telefonisch in Kontakt mit Elisabeth, hielt
sie auf dem Laufenden und sie leitete ihn an, um Infos zum Stand der Entwicklung zu
bekommen und ihm zu sagen, was er in der Zwischenzeit tun könnte.
Eigentlich wollte ich ja wirklich gern ins Wasser. Badewanne haben wir aber keine und
schlussendlich ging dann alles doch so schnell, dass zum Einlassen des Badebeckens, auch
wenn wir gewollt hätten, keine Zeit war. Zudem hätte das ja auch noch mein Mann tun
müssen und der war auch so schon gut ausgelastet. Aber total souverän! Ruhig und sicher
begleitete er mich, wie das ging kann er sich bis heute nicht erklären.
Unsere Hündin lag derweil unbemerkt ein paar Meter neben mir und beobachtete was da
passiert.
Um kurz nach halb 7 kam Elisabeth dann dazu. Ich war schon ziemlich weit und erst als sie da
war, bemerkten wir, dass es uns doch seeehr erleichterte, dass sie es jetzt war.
Vor allem mein Mann konnte sich von da an viel besser darauf einlassen dabei zu sein, anstatt
alles zu managen und setzte sich hinter mich. Ich saß derweil auf dem Hocker, den Elisabeth
mitgebracht hat und fand damit endlich eine gute Position.
25 Minuten später, um 7:02 Uhr, wurde unser Sohn in unserem Wohnzimmer geboren. Da lag
es, das kleine, echt bezaubernde Wesen, auf den Decken am Boden, wir konnten es nicht
fassen. Ich konnte fast nicht glauben, dass ich tatsächlich gerade ein Kind geboren hab.
Er schaute entspannt, ganz ruhig, mit großen Augen um sich und wir konnten nur staunen,
bevor Elisabeth ihn dann aufnahm und mir auf den Bauch legte.
Irgendwann, ich glaube sie hat ein bisschen nachgeholfen, kam dann die Plazenta nach. Ob
mein Mann jetzt vorher oder nachher die Nabelschnur durchgeschnitten hat, weiß ich gar
nicht mehr, ich war ganz bei meinem Baby. Doch, er sagt gerade das war vorher, eigentlich
auch logisch.
Ich hab mich dann mit dem Kleinen auf die Couch gelegt und wir haben weitergestaunt und
genossen, dabei auch das erste Mal zum Stillen angelegt während Elisabeth am Boden die
Plazenta ausgebreitet hat um sie sich anzuschauen. Bei der Gelegenheit hat sie uns auch
erklärt, welcher Teil wofür zuständig war, wir waren fasziniert von der Durchdachtheit! Ich
glaube die elterlichen Hormone hatten uns voll vereinnahmt.
Damit ich duschen gehen konnte, hat mein Mann dann das Baby genommen, Elisabeth hat
mich vorsichtshalber begleitet.
Es war eine wundervolle Geburt, und am schönsten war, dass wir im Anschluss ganz
entspannt einfach zu Dritt ins Bett gehen konnten, so haben wir uns das vorgestellt!
Wir sind fest der Meinung, dass es das bewusste, gemeinsame und entspannt mögliche
Erleben, ohne eine Einwirkung von Außen wie es nur während einer Hausgeburt möglich ist,
ausgemacht hat, dass wir uns als Partner, die Geburt selber und unser Kind sowie uns drei als
Einheit, von Anfang an so überwältigend und intensiv wahrnehmen konnten.
Für Elisabeth war es bestimmt eine heftige Nacht, sie muss gefahren sein wie die Feuerwehr
und als sie zur Tür rein kam, war sie trotzdem zu 100% da.
Wir beide, mein Mann und ich, waren beeindruckt davon, wie präsent, liebevoll und achtsam
sie von Anfang an und auch während der Nachbetreuung mit mir und unserem Kind
umgegangen ist. Wir konnten uns von ihr für den Anfang echt viel abschauen, von der
Babymassage über das Handling im Badekübel.
Liebe Elisabeth, wir danken dir von Herzen für die Ermöglichung dieser wunderschönen
Erfahrung, wir haben uns mit dir richtig gut aufgehoben gefühlt, alle drei!

Jakob

13. April 2015 by oneforweb Kategorie: Begleitet Kommentar verfassen

Liebe Elisabeth!

Gerne berichte ich dir von den Geburten unserer Kinder und ich freue mich, wenn mein Bericht das Verständnis für die ganz besonderen Vorgänge rund um die Geburt eines Kindes vertiefen kann.

Mein Name ist Monika, mein Mann heißt Heinz. Ich habe in die Ehe ein Kind mitgebracht (Jahrgang 1987), zusammen haben wir 5 Kinder (Jahrgang 1995, 1998, 2000, 2008 und 2010). Die zwei Jüngsten wurden zu Hause geboren.

Aber alles der Reihe nach:

Meine älteste Tochter bekam ich schon, bevor ich noch 18 wurde. Damals hatte ich absolut keine Ahnung, obwohl ich 8 Geschwister habe, davon 3 jünger als ich.

Die damalige Betreuung durch einen sehr alten Arzt beschränkte sich auf die notwendigsten Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen, Fragen getraute ich mich sowieso keine zu stellen und auch meine Mutter konnte mir nicht wirklich weiterhelfen, da das enge Vertrauensverhältnis fehlte.

Doch schon damals spürte ich, dass die Schwangerschaft ein Wunder ist und auch wenn dieses Kind nicht geplant war, so war es trotzdem von Anfang an tief mit mir verbunden.

Romana kam sechs Wochen zu früh zur Welt – mein Vater schaffte es gerade, mich ins Krankenhaus zu bringen (BKH Hall in Tirol), 10 min später war sie auf der Welt. Ich durfte sie kurz ansehen, dann wurde sie sofort in die Kinderstation der Klinik Innsbruck gebracht – wohlgemerkt OHNE mich. In meiner Naivität von damals habe ich mir nichts dabei gedacht und auch aus meiner Familie fand das niemand seltsam.

Einige Stunden später bekam ich Tabletten in die Hand gedrückt, die sollte ich nehmen, damit keine Milch einschießt, denn „dieses Kind kann sowieso nicht gestillt werden“. Auch das stellte damals niemand in Frage.

Erst DREI Tage später wurde ich entlassen und fuhr nach Innsbruck, um mein Töchterchen zu sehen – sie lag im Brutkasten, einen Schlauch in der Nase, durch den sie ernährt wurde. Ich durfte sie nur durch die Öffnungen streicheln, weder herausnehmen noch halten……

Vier Wochen später hatte sie das vorgeschriebene Gewicht von 2500g und durfte nach Hause – von da an durfte ich sie nach meinen Vorstellungen verwöhnen.

 

Jahre später lernte ich meinen Mann kennen und schon bald kündigte sich Nachwuchs an. Inzwischen war viel Zeit vergangen und ich hatte mich auch weiterentwickelt. Jetzt wohnte ich in Lienz und wurde von einem Arzt betreut, zu dem ich Vertrauen hatte.

Mir war klar, dass ich dieses Mal mein Kind sicher nicht sofort nach der Geburt Fremden überlassen würde und auf jeden Fall wollte ich dieses Kind stillen. Eine Hausgeburt war damals noch nicht möglich (jedenfalls wusste ich nichts davon) aber immerhin durfte man schon nach drei Tagen vom Krankenhaus nach Hause – damals schon eine echt fortschrittliche Entwicklung, die gar nicht so gerne angenommen wurde. Viele Frauen empfanden die Woche im Krankenhaus immer noch als den einzigen Urlaub.

Andreas (Jahrgang 1995) hatte es auch – so wie alle unsere Kinder – recht eilig. Um 22:30 Uhr fuhren wir ins Krankenhaus Lienz, um 23:40 war er schon auf der Welt. Während ich die erste Geburt gar nicht recht mitbekommen habe, habe ich diese doch recht bewusst wahrgenommen. Da alles sehr schnell ging, hatte niemand im Kreissaal Zeit, mich mit „unnötigen“ Dingen zu plagen. Trotz schmerzhafter Wehen ging es mir gut und das Hochgefühl, wenn das Baby dann da ist, lässt einen sowieso alles vergessen.

Ich weiß noch genau, wie glücklich ich war, als Andreas zum ersten Mal an der Brust saugte und ich wusste, dass ich dieses Kind stillen würde.

Andreas habe ich, so wie auch alle weiteren Kinder, das ganze erste Lebensjahr gestillt.

Nach drei Tagen durfte ich endlich nach Hause und ich wusste, dass Geburt auch ganz anders sein kann als ich es bei Romana erlebt hatte.

 

Elisabeth (Jahrgang 1998) ließ sich etwas länger Zeit – wir waren um 7:00 Uhr im Krankenhaus und um ca. 11:50 war sie da – für mich ein unwahrscheinlich langer Zeitraum. Bei dieser Geburt erlebte ich, was es bedeutet, wenn das Krankenhauspersonal zu viel Zeit für dich hat. Das mag verrückt klingen, aber die Tatsache, dass nicht viel zu tun war, führte dazu, dass man mir zur Beschleunigung der Wehen ein Mittel gab.

Dies führte jedoch dazu, dass die Herztöne des Babys sich sehr verlangsamten. Nur mein Mann merkte das am Wehenschreiber und als er eine Schwester suchte, war zuerst keine zu finden. Als er eine fand ging es plötzlich schnell und ich bekam ein Gegenmittel – da hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass es besser ist, nicht zu früh im Krankenhaus zu sein, damit keine Zeit für irgendwelche „Einmischungen“ bleibt.

Die Geburt verlief dann aber ganz problemlos und schon am nächsten Tag verließ ich das Krankenhaus, denn inzwischen gab es die Möglichkeit einer Nachbetreuung zu Hause und diese nahm ich sehr gerne in Anspruch. Kaum zu Hause angekommen merkte ich, dass unser kleines – ein Tag altes Baby – ganz offensichtlich die vertrauten Geräusche erkannte und sofort ganz entspannt einschlief.

Diese Beobachtung gab mir sehr zu denken und führte dazu, dass ich mehr über die Auswirkungen der Umgebung auf das Wohlbefinden des Babys nachdachte.

 

Etwas mehr als ein Jahr später hatte ich eine Fehlgeburt im 5. Monat. Das war wohl die schwerste Geburt, da sie genau gleich schmerzte aber ich wusste, dass die Lebenschance dieses Babys null war.

Noch heute überrascht es mich, dass die Geburt eines so kleinen Kindes so weh tun kann und trotzdem bin ich für dieses Erlebnis dankbar. Als ich dieses winzige Wesen in meinen Armen hielt und sah, wie fertig und vollkommen so ein kleines Geschöpf schon ist war ich einfach nur fasziniert von diesem Wunder. Es lässt mich das Leben als noch wertvoller empfinden.

 

Johanna (Jahrgang 2000) kam dann fast genau ein Jahr später zur Welt – vier Wochen vor dem Termin. Auch sie kam sehr schnell zur Welt, meinem Wunsch, sie sofort mit nach Hause zu nehmen, wurde allerdings nicht entsprochen.

Sie wog 2490 g und galt deshalb als Frühgeburt – sofort kam sie in die Kinderstation. Zuerst musste ich Milch abpumpen, später durfte ich sie stillen.

Obwohl sich schon einiges seit meiner ersten Tochter geändert hatte, war mir die Behandlung von Johanna nicht recht:

Vor und nach dem Stillen musste ich sie abwiegen und jemand Fremder entschied, ob sie wohl genug getrunken hat, ich durfte sie nicht zu mir legen, wie ich es bei den anderen gemacht hatte…..

Nach einigen Tagen platzte mir der Kragen und ich nahm sie einfach mit nach Hause – ich wusste, dass sie gesund ist und aufgrund meiner Beobachtungen bei ihren größeren Geschwistern wusste ich, dass es ihr zu Hause auf jeden Fall besser geht – in der gewohnten Atmosphäre, die die Babys auch dann erkennen, wenn sie sie vorher noch nie gesehen haben. Sie wissen einfach, dass sie zu Hause sind.

Wir unterschrieben einen Revers und nahmen Johanna mit nach Hause, eine andere Mutter folgte unserem Beispiel und wir lösten damit – wie ich viel später erfuhr – einen riesen Wirbel beim damaligen Primar der Kinderstation aus. Die weitere Entwicklung von Johanna zeigte mir jedenfalls, dass mein Gefühl richtig gewesen war und ich sie besser gleich mit nach Hause genommen hätte.

Sie war nämlich erst zwei Wochen alt, als sie ihre erste Mittelohrentzündung bekam und ich bin mir tief in meinem Herzen sicher – natürlich wird mir das niemand bestätigen – dass sie den Keim dazu auf der Kinderstation „eingefangen“ hatte. Zu Hause war damals nämlich absolut niemand erkältet oder krank.

 

Für uns schien damals die Familienplanung beendet zu sein. Mit vier Kindern waren wir schon eine große Familie und als die Kinder größer wurden merkte ich auch, dass es mir gut tut, wieder mehr Zeit für mich zu haben.

 

Doch das Leben hat manchmal eben andere Pläne und so ergab es sich, dass wir – Johanna war damals schon 7 Jahre alt – erneut über Kinder sprachen. Der Auslöser war die Geburt einer Nichte und meine Beobachtung, wie sehr mein Mann von diesem Baby angetan war.

Ich sprach ihn direkt darauf an, ob er denn noch Kinder haben wolle und daraus entwickelte sich ein ganz wunderbares Gespräch. Wir begannen, das Für und Wider aufzulisten und uns klarzumachen, dass ein Baby alles auf den Kopf stellen würde und unsere ganze bisher gewonnene Bequemlichkeit zunichtemachen würde, es würde finanzielle Belastungen bedeuten, das Auto würde zu klein werden, die Zeit für uns noch knapper und und und ….

Am Ende dieses Gesprächs wussten wir: Kinder wiegen durch die positiven Erlebnisse mit ihnen alles auf und wir wollten noch einmal ganz bewusst von vorne starten…..

 

Als ich zum Frauenarzt ging, um die Spirale entfernen zu lassen, meinte er erstaunt, dass die ja erst zwei Jahre drin wäre. Ich sagte, dass wir noch ein Baby möchten und sein entgeisterter Gesichtsausdruck war wirklich sehenswert.

 

In unserem Leben hatte sich in den letzten Jahren sehr viel verändert und wir lebten inzwischen viel bewusster, was sich auch auf das Erleben der Schwangerschaft auswirkte.

Bei den Mutter-Kind-Pass Untersuchungen merkte ich, wie angstbehaftet und risikobetont eine Schwangerschaft plötzlich war. Ich konnte wirklich von Glück reden, dass mein Arzt mich schon so lange kannte und ich bereits das fünfte Kind erwartete. Das gab mir den Bonus, etwas sagen zu können und meine eigene Meinung vertreten zu dürfen.

An den neuen Untersuchungen schreckte mich vieles und ganz besonders die Tatsache, dass auf ein ganz gezieltes Aussondern von möglicherweise kranken Kindern gezielt wird. Da ich schon fast 40 war meinte mein Arzt, ich solle doch lieber eine Fruchtwasseruntersuchung machen.

Diese wird erst nach der 17. Woche gemacht, bis man das Ergebnis hat ist die zwanzigste Woche und dann darf man das Kind ja „entfernen“ – ich habe eine Fehlgeburt in der zwanzigsten Woche gehabt und könnte so ein Kind niemals einfach entfernen!!

Ich und mein Mann verzichteten ganz bewusst auf jede derartige Untersuchung, für uns war jedes Kind lebenswert und außerdem waren uns auch die Gefahren und die vielen falschen Ergebnisse solcher Untersuchungen bewusst.

Junge Frauen, die meine Sicherheit nicht haben, tun mir richtig leid, wenn ihnen schon gleich nach der freudigen Nachricht eine ganze Palette von möglichen Problemen aufgelistet wird. Außerdem steht einem niemand bei, wenn das Ergebnis einer Untersuchung ein vielleicht krankes Kind bedeutet und die Partner sich in ihrer Entscheidung nicht einig sind – ich könnte mir vorstellen, dass es manchmal wirklich besser ist, wenn man nicht alles weiß!

Dass ein Kind gesund auf die Welt kommt ist ein wunderbares Glück – es ist aber keine Garantie dafür, dass es auch gesund bleibt und dieses Risiko werden wir nie mehr los.

Vom ersten Moment der Empfängnis an besteht naturgemäß auch das Risiko, dieses Kind wieder zu verlieren. Sei es in der Schwangerschaft, in der Kindheit oder gerade dann, wenn man davon überzeugt ist, das Kind jetzt gut in die Welt entlassen zu haben. Ob es uns gefällt oder nicht, Leben und Sterben gehören zusammen!

 

Für uns war diese Schwangerschaft jedenfalls sehr wundervoll, da wir sie noch einmal viel bewusster und intensiver erlebten, als die vorherigen. Besonders Spaß machte uns die Tatsache, dass die Leute uns nicht glauben wollten, dass wir aus ganz bewusster Entscheidung heraus noch ein Kind bekommen wollten. Die meisten glaubten ja, der Nachzügler wäre halt so passiert…

Erst gegen Ende der Schwangerschaft begann ich mich mit dem Thema Geburt auseinanderzusetzen. Eine Freundin hatte 3 Jahre vorher eine Hausgeburt erlebt, die sie als sehr beglückend empfunden hatte.

Zu diesem Zeitpunkt konnte ich mir das noch nicht vorstellen. Meine Freundin hatte ihr Baby in der Badewanne bekommen. Diese Möglichkeit hatte ich damals nicht, da mir unser Bad einfach zu alt und ungemütlich gewesen wäre. Ich glaubte damals auch noch, dass eine Geburt mit viel Blut verbunden war – im Krankenhaus hatte das auf mich immer so gewirkt.

Ich dachte an eine ambulante Geburt und so machte ich mich auf die Suche nach einer Hebamme, die mich dann betreuen würde – über meine Freundin kam ich so zu Elisabeth.

 

Ich rief also an und es kam zu einem ersten Treffen. Ich war noch ganz überzeugt, dass es eine ambulante Geburt werden würde als ich Elisabeth traf. Nachdem ich ein bisschen von mir und meiner Einstellung erzählt hatte fragte sie mich, ob ich denn nicht über eine Hausgeburt nachgedacht hätte. Ich sagte nein und argumentierte mit dem „möglichen Schmutz“ und dass ich eigentlich nicht wüsste, wo im Haus ich das Kind bekommen möchte. Unser Schlafzimmer erschien mir als nicht passend, das Bad zu klein und ungemütlich, im zweiten Bad gibt es keine Badewanne ….

Sie meinte dann ganz einfach: Na hier in der Stube! Sie beschrieb mir dann den Ablauf der Hausgeburt und die Möglichkeiten und ich merkte, dass ich langsam meine Vorstellungen von Geburt änderte. Trotzdem konnte ich noch nicht gleich zustimmen.

Den Ausschlag gab mein Mann, dem ich später von meinem Gespräch mit Elisabeth berichtete. Er meinte ganz einfach: Na klar, warum soll das Baby nicht zu Hause zur Welt kommen! Das ist sicher viel entspannter und ruhiger als im Krankenhaus!

Nicht eine Sekunde hatte er irgendwelche Bedenken – im Gegenteil! Er spürte sofort, dass eine Hausgeburt ihm die Möglichkeit gab, die Ankunft unseres Babys ganz intensiv zu erleben und in einer Art mithelfen zu dürfen, die im Krankenhaus niemals möglich ist. Dass die Umgebung zu Hause viel gesünder und besser für das Baby ist, war für ihn ebenfalls klar.

 

So stand also unser Entschluss für eine Hausgeburt fest und bei meinem nächsten Arzttermin informierte ich den Frauenarzt darüber. Er war schlichtweg entsetzt und meinte, ich solle mir das noch einmal gut überlegen! Außerdem findet er es verantwortungslos von einer Hebamme, sich etwas zuzutrauen, dass nicht einmal er sich nach 30 Jahren Arzt zutrauen würde – seltsamerweise bestärkte gerade diese Aussage mich erst recht.

 

Eine Woche später traf ich mich wieder mit Elisabeth und sie erklärte mir alles, was ich wissen wollte, gab mir eine Einkaufsliste und ich besorgte schon mal alles.

Als dann die Wehen einsetzten war ich schon sehr aufgeregt, wie das wohl ablaufen würde. Es war 19:00 Uhr und die „Großen“ noch nicht im Bett – alle waren zu Hause in ihren Zimmern. Um ca. halb acht kam Elisabeth und bereitete alles vor und dann ging es schnell: Ich entschied mich für die Geburt am Hocker, Heinz saß hinter mir auf der Bank und konnte mich so gut halten. Und so erlebte ich – beim fünften Kind – zum ersten Mal, wie hilfreich die Schwerkraft ist.

Um 20:15 war Anton (Jahrgang 2008) geboren – in unserer Stube, die in den fast 200 Jahren ihres Bestehens sicher schon viel erlebt hat. Es war, als ob die Welt den Atem angehalten hätte und die Zeit schien stillzustehen – in diesem Moment bist du einfach nur im Einklang mit allem!

Für uns war es ein unbeschreibliches Glücksgefühl, das durch nichts gestört wurde. Keine piepsenden Geräte, kein hektisches Personal und vor allem keine Fremden, die dir irgendetwas vorschreiben wollen, was du zu tun hättest.

Die Anwesenheit von Elisabeth war so einfühlsam und behutsam, sie hielt sich zurück und lies die Geburt einfach geschehen – trotzdem fühlten wir uns in jedem Moment sicher aufgehoben.

Einen besseren Start ins Leben kann ich mir seitdem nicht mehr vorstellen!

 

Und was das Blut, die Nachgeburt, das Fruchtwasser und was eben noch so dabei ist betrifft – ich war überrascht, wie wenig das war und Elisabeth entsorgte es in wenigen Minuten.

Die Nachgeburt haben wir nach altem Brauch unter der Holunderstaude im Garten eingegraben.

 

Ein Nachzügler ist eigentlich immer allein und so kam es, wie es kommen musste – noch ein Baby kündigte sich an.

 

Bei Jakob (Jahrgang 2010), unserem Jüngsten, war von Anfang an klar, dass es wieder eine Hausgeburt werden würde. Inzwischen war mein Frauenarzt in Pension gegangen und mein jetziger Arzt ist glücklicherweise sehr offen für alternative Angebote und auch Hausgeburten sieht er sehr positiv. Er unterstützt Frauen, die sich dafür entscheiden und arbeitet mit der Hebamme zusammen – so sollte es auch sein.

Die Geburt von Jakob setzte allen bisherigen Geburten noch die Krone auf: Ich hatte ja gedacht, dass ich schon einiges erlebt hätte und nichts mehr „Neues“ kommen könne. Das sollte man nie denken!

Ich erwachte an diesem Tag um 5:00 Uhr, um auf die Toilette zu gehen und legte mich dann wieder ins Bett. Ich muss auch wieder eingeschlafen sein, erwachte aber 10 min später durch eine Wehe.

Ich rief Elisabeth an, weckte meinen Mann und wir richteten alles her. Jetzt kamen die Wehen schon sehr häufig und intensiv. Ich war sehr froh, dass Heinz stark genug ist, um mich zu halten und zu stützen. Trotz der Schmerzen fühlte ich etwas ganz besonderes und irgendwie war es, als ob ich in einer Form von Ekstase wäre.

Es war ein Moment in dem man absolut im Hier und Jetzt ist. Ich kann es einfach nur als tiefgreifenden schöpferischen Augenblick beschreiben – alles ist gut.

Und im nächsten Moment war der kleine Jakob auf der Welt – es ist einfach ein Wunder – bevor ich noch richtig merkte, dass ich Presswehen hatte, war er auch schon auf der Welt!

Die beiden Hausgeburten haben mir persönlich sehr viel gegeben. Mir wurde dadurch bewusst, wie viel Kraft in uns Frauen steckt und wie wenig wir davon wissen.

Heute haben viele Frauen Angst vor der Geburt, weil die Gesellschaft es ihnen so vorlebt. Die Schwangerschaft und die Geburt sind zum Geschäft der Medizin geworden.

Durch das Fehlen der engen Verbundenheit von Frauen in früheren Kulturen ist viel Bewusstsein verloren gegangen – Frauen haben den Bezug zu sich selber verloren, sind oft entwurzelt und unsicher.

Sie wollen alle Verantwortung jemand anderem übergeben. Schmerzen auszuhalten wird als unnötig empfunden – schließlich gibt es ja Schmerzmittel. Und da in unserer schnelllebigen Zeit alles geplant sein will werden nun auch Kaiserschnitte nach Termin angeboten…..

Die Errungenschaften der modernen Medizin haben sicher auch ihre Berechtigung und es gibt Mütter und Kinder, die durch einen Kaiserschnitt oder andere Behandlungen gerettet worden sind. Manche Frau kann sich vielleicht auch wirklich nur die Geburt im Krankenhaus als optimale Lösung vorstellen.

Aber allen, die sich eine Hausgeburt vorstellen können, möchte ich Mut machen, dies zu tun. Es ist ein Erlebnis, das ganz einzigartig ist!

Hebammen haben jahrhundertelang Frauen betreut und bei den Geburten unterstützt, ihr Wissen wurde immer weitergetragen. Es ist die urweibliche Kraft, die uns hilft und uns unterstützt, wenn wir es zulassen.

Meine großen Töchter haben erleben dürfen, dass Schwangerschaft und Geburt zum Leben ganz selbstverständlich dazugehören und werden später ihre eigenen Schwangerschaften auch ganz anders erleben.

Wir Frauen dürfen uns wieder daran erinnern, dass der Großteil der Weltbevölkerung zu Hause geboren wurde und dass seit Tausenden Jahren – lassen wir uns doch nicht einreden, dass unser Körper das nicht kann!

So wie auch in anderen Lebensbereichen sollten wir unseren Töchtern lernen, die Verantwortung für sich selber niemand anderen zu überlassen. Wir haben die Kraft, die Energie und die Fähigkeit, Babys zur Welt zu bringen. Uns dabei gegenseitig zu unterstützen sollte selbstverständlich sein.

Heinz meint – als Mann – dazu, dass jedes Lebewesen seine Nachkommen in der gewohnten Umgebung auf die Welt bringt – warum nicht auch wir Menschen? Für ihn waren die Hausgeburten ebenso wunderbar wie für mich und der Bezug zu den Kindern ein ganz anderer – schließlich durfte er sie im wahrsten Sinn des Wortes selber in Empfang nehmen.

Und was die Tage nach der Geburt betrifft – zu Hause ist man gut beschützt, man fühlt sich wohl und es wird einem auch niemand verübeln, wenn man die Tür abschließt und das Telefon ausschaltet. Der Moment der Stille und Unendlichkeit, denn man währen der Geburt erlebt, darf ruhig einige Tage andauern!

Hausgeburten von Lena und Karo

13. April 2015 by oneforweb Kategorie: Begleitet Kommentar verfassen

Liebe Elisabeth, meine Erinnerungen und die damit verbundenen Gefühle zu der damaligen Zeit lassen sich schwer in Worte fassen… Ich denke gerne daran zurück

Hier nun der Bericht, den ich schon vor 1,5 Jahren geschrieben hab J

Ein bisschen Mama, ein bisschen Papa und ganz viel Wunder…

Wir sind gerade auf Urlaub. Ich sitze in unserem Zimmer, habe ein Buch ausgelesen und genieße die Stille – meine 3 liebsten Menschen schlafen – mein Mann, Lena (4 Jahre) und Karo (1,5 Jahre) – wohlgemerkt: alle 3 GLEICHZEITIG, was alle paar Monate einmal passiert… An alle Bald-Mamis, lasst Euch sagen: das sind wohl die schönsten Momente im Mutteralltag, neben „Meine Mama, ich hab dich so lieb“ und einem sirenenartigen „Hunger“ um halb 5 Uhr morgens.

Eigentlich soll es ja ein Bericht über meine Hausgeburten werden – es ist leider schon etwas her und die Zeit vergeht auch so unglaublich schnell neben Kochen, Putzen, Waschen, Kuscheln, Streitereien schlichten, Trösten, Verarzten, Spielen, …

Also zurück zum Thema, bevor meine Helden wieder aufwachen und diese Geschichte wohl noch einige Monate nicht zum Ende kommt.

Das Thema „Hausgeburt“ ist mir während der Schwangerschaft zu meiner 1. Tochter begegnet, weil ich mich nicht dem System Krankenhaus überlassen wollte und ich mir von einem Arzt (vielleicht auch noch einem männlichen J) zum Thema Geburt sowieso nichts hätte sagen lassen wollen.

Also habe ich Unmengen an Ratgebern und Literatur (Die selbstbestimmte Geburt von Ina May Gaskin, Die sanfte Geburt von Michel Odent, Geburt ohne Gewalt von Frédérick Leboyer, etc.) verschlungen. In der Theorie war ich bestens vorbereitet. Beim Geburtsvorbereitungskurs habe ich dann Elisabeth kennengelernt und schnell war die Vertrauensbasis da, die ich mir für meine Geburt wünschte.

Obwohl ich nach jeder  Mutterkindpassuntersuchung das Gefühl hatte, nicht schwanger sondern schwerst krank zu sein – es war alles in bester Ordnung, nur die Ärztin konnte mir kein Vertrauen in mich selbst und den natürlichen Verlauf meiner Schwangerschaft (und in eine Hausgeburt schon gar nicht) geben, schaffte es Elisabeth mit ihrer wundervollen, optimistischen Art, mich jedes Mal zu beruhigen und darauf zu vertrauen, dass alles seinen natürlichen und guten Ausweg nehmen würde.

Zum Glück ließ sich mein Mann von gutgemeinten Ratschlägen von Verwandten und Bekannten, sich unbedingt für eine Entbindung im Krankenhaus zu entscheiden, nicht aus der Ruhe bringen und stand zu mir und meiner Entscheidung unser Kind zu Hause auf die Welt zu bringen.

Nachdem ich theoretisch also bestens vorbereitet war und auch meine Einstellung „das paar Mal pressen kann doch nicht so schwer sein“ und „das haben schließlich schon Millionen von Frauen oft auch mehrmals gemacht“ ließen mich eine kurze und nicht sehr schmerzhafte Geburt erwarten. Als dann einige Tage nach dem errechneten Termin die Fruchtblase um Mitternacht geplatzt ist, hatte ich dann doch etwas Panik. Nachdem sich die Wehen jede Stunde um 10 Minuten verkürzten, haben wir bei 4 Minuten Abstand (wie man es halt aus diversen Filmen und Arztserien kennt, dass dann gleich das Kind da ist J) unsere Hebamme angerufen.

Mit dem Ergebnis, dass es dann noch weitere 6 Stunden gedauert hat, bis unsere Lena geboren wurde. Mit gelegentlichem untersuchen, Mut zusprechen und für mich Dasein, mit Geduld und Einfühlungsvermögen vergingen auch diese langen Stunden.

Die letzte Phase war dann doch etwas anstrengender, doch habe ich mir und meiner Tochter vermutlich einige der üblichen Krankenhaus-Interventionen erspart.

Auch bei den täglichen Nachbetreuungsbesuchen beantwortete Elisabeth mir auch die dümmlichsten Fragen, die man sich als Erstgebärende halt so stellt.

Etwas mehr als zwei Jahre später war ich wieder schwanger und ich war fest entschlossen, meine Hebamme erst ganz zum Schluss zu verständigen. Mit dem Ergebnis, dass wir sie nach ca. 8 Stunden Wehentätigkeit so spät riefen, dass unsere Tochter nur wenige Minuten nach Elisabeths Eintreffen auf der Welt war.

Es war auch für die „große“ Schwester ein sehr schönes Erlebnis ihr Schwesterchen gleich nach ein paar Stunden im Schlafzimmer kennenzulernen und alles von Anfang an mitzuerleben.

Jetzt bin ich mit meinem Bericht fertig, meine Mäuse schlafen noch immer und meine Kleine lächelt und kichert gerade im Schlaf und hat ein Ärmchen um mich geschlungen.

Wie gesagt, wenn sie schlafen ist es ist die schönste Zeit im Mutteralltag… Und dass sie da sind, das Unbeschreiblichste auf der Welt

Tabea und Mirjam

13. April 2015 by oneforweb Kategorie: Begleitet Kommentar verfassen

Wir sind Familie K. und wohnen in Lienz. Unsere beiden Töchter Tabea und Mirjam sind beide zu Hause zur Welt gekommen.

Wie sind wir auf die Idee gekommen, zu Hause zu gebären? Was/Wer hat uns in unserer Entscheidung bestärkt?

Unsere Entscheidung für eine Hausgeburt war eine Summe aus den folgenden Faktoren:

>Positive Erzählungen zur Hausgeburt von betroffenen Frauen:

Mein Mann Gernot hat einige KollegInnen, die ihre Kinder ebenfalls zu Hause geboren haben. Sie haben ihm ihre Erlebnisse erzählt und er war sofort begeistert. Ich war zu Beginn sehr skeptisch und meinte, das sei zu gefährlich. Erst als mir eine Bekannte ihre Hausgeburtsgeschichte erzählte, konnte ich meine Bedenken über Bord werfen.

>Negative Geburtserfahrung einer Bekannten im örtlichen Krankenhaus:

Zum selben Zeitpunkt hatten wir erfahren, dass es einer Bekannten meines Mannes im örtlichen Krankenhaus bei der Geburt ihres Kindes sehr schlecht ging. Sie fühlte sich vom Krankenhauspersonal nicht kompetent betreut.

>Persönliche Erfahrung im örtlichen Krankenhaus:

In der 32 SSW (erste Schwangerschaft) hatte ich vorzeitige Wehen und Blutungen und musste ins Krankenhaus. Der Arzt, der mich untersuchte, machte einen unprofessionellen, unfreundlichen Eindruck und war außerdem sehr ungeschickt bei der Untersuchung. Ich musste einige Tage im Krankenhaus bleiben. Bei der Visite waren sich die Ärzte in einigen Punkten uneinig und trugen ihre Konflikte vor den Patienten aus. Auch die hygienischen Bedingungen im Krankenhaus haben mich enttäuscht. Ich teilte mit 3 anderen Frauen ein Zimmer, was ich mir für ein Neugeborenes absolut nicht vorstellen konnte, vor allem, weil die anderen Patientinnen ja auch Besuch bekamen. Das Reinigungspersonal wirkte gestresst und an einem Tag wurde gar nicht geputzt. Kurz gesagt: Ich fühlte mich an diesem Ort nicht gut aufgehoben.

> Literatur zum Thema:

Ein weiterer ausschlaggebender Punkt, der uns in unserer Entscheidung bestärkte, war das Buch „Luxus Privatgeburt“ von Martina Eirich und Caroline Oblasser. In diesem Buch erzählen Frauen von ihren Hausgeburtserlebnissen.

>Die Erfahrung und Kompetenz der Hebamme:

Auch die langjährige Erfahrung unserer Hebamme Elisabeth Vierbauch, sowie die kompetente und liebevolle Betreuung in den Wochen vor der Geburt haben uns die Entscheidung erleichtert. Die Gewissheit, auch in den ersten Lebenswochen des Kindes eine Ansprechperson zu haben und nicht auf sich allein gestellt zu sein, hat uns in unserer Entscheidung zusätzlich bestärkt. Wir führten Gespräche mit unserer Hebamme Elisabeth. Diese waren sehr spannend und hilfreich. Ich ließ mich von ihr akupunktieren und stellte ihr sehr viele Fragen, sodass ich schließlich gut vorbereitet war. Auch mein Mann war bei einem Gespräch dabei. So konnten wir uns in ruhiger Atmosphäre auf das große Ereignis vorbereiten und unsere Hebamme kennenlernen. Die Person zu kennen, die uns bei der Geburt begleiten würde, war sehr beruhigend.

Aufgrund des positiven ersten Geburtserlebnisses haben wir uns beim zweiten Kind wiederum für eine Entbindung zu Hause entschieden.

 

Erzählung über die Geburten

Die Geburt von Tabea verlief schnell und ohne Komplikationen. Nachdem um 4 Uhr früh die Fruchtblase geplatzt war, kontaktierte ich Elisabeth. Da die Wehen noch nicht eingesetzt hatten, konnte ich auf ihre Empfehlung hin entspannt ein Bad nehmen und mein Mann bereitete alles Nötige vor. Als die Wehen einsetzten (um ca. 8 Uhr)kam Elisabeth für eine erste Untersuchung zu uns und brachte einige nützliche Dinge mit wie zum Beispiel einen großen Ball. Während der Wehen konnte ich darauf sitzen, was sehr angenehm und schmerzlindernd war. Um ca. 11 Uhr wurden die Wehen immer stärker. Ich war so froh, zu Hause in meiner vertrauten Umgebung sein zu können. Elisabeth sprach immer wieder ermutigende Worte und machte Vorschläge, wie der Prozess beschleunigt oder erleichtert werden konnte. Sie brachte auch einen Geburtshocker mit, den wir benutzten. Unsere Tabea kam schließlich um 14.35 Uhr in unserem Wohnzimmer zur Welt.

Die Zeit nach der Geburt war für mich sehr schwierig, da es mir psychisch sehr schlecht ging und es mit dem Stillen nicht klappte. Elisabeth hat mir eine sehr gute Ärztin empfohlen, die mit natürlichen Methoden arbeitet und mir sehr geholfen hat.

 

Die Geburt von Mirjam war noch entspannter als jene von Tabea.

Am Abend um ca. 18 Uhr merkte ich einen zunehmenden Druck nach unten. Um ca. 20 Uhr setzten die ersten leichten Wehen ein. Ich verständigte unsere Hebamme.

Die mittlerweile 16 Monate alte Tabea schlief tief und fest bis zum nächsten Morgen.

Es gab viele Wehenpausen, in denen ich ruhig auf unserer Couch liegen und sogar schlafen konnte. Mirjam kam schließlich um 1.44 Uhr zur Welt. Die Fruchtblase platzte erst sehr spät während der Geburt.

 

Schlussbetrachtung:

Das „bereits zu Hause sein“ habe ich als besonders schön empfunden. Nirgends hinfahren müssen, in der vertrauten Umgebung bleiben können.

Besonders angenehm habe ich die Möglichkeit zur Selbstbestimmung während des gesamten Geburtsverlaufes erlebt, d.h. selbst entscheiden zu können, was man zum Beispiel während der Wehenpausen macht (etwas essen, schlafen, die Lieblingsmusik hören,… was man zu Hause eben so macht).

Die Nachbetreuung habe ich als besonders positiv erlebt. In der ersten Woche (bei beiden Geburten) nach der Geburt besuchte uns Elisabeth jeden Tag. Sie kontrollierte das Gewicht, half beim Stillen, badete und pflegte die Babys, untersuchte mich und machte mehrere Rückbildungsmassagen. Sie zeigte uns auch die Babymassage und beantwortete alle unsere Fragen. Sie war auch zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar, sodass wir uns nicht alleingelassen fühlten. Ich habe durch die Betreuung sehr viel gelernt.

Wie hat mein Mann die beiden Hausgeburten erlebt?

Ich war von Anfang an überzeugt, meine Kinder zu Hause zur Welt bringen zu lassen. Darum, denke ich, konnte ich auch mit einem gewissen Gefühl der Sicherheit meine Frau unterstützen, sowohl in der Vorbereitung, als auch während der Geburten und in den Wochen danach. Mich nützlich machen zu können und nicht sinnlos den Gang eines Krankenhauses auf- und abrennen zu müssen, ist ein weiterer wichtiger Punkt, der mir lebhaft in Erinnerung geblieben ist. So war ich von Anfang an in dieses wunderbare und einmalige Geschehen voll involviert und konnte durch meine „Hilfsdienste“ (wie z. B. Entspannungsbad einlassen, massieren, Wasser zustellen, Plazenta einpacken,…) zum Gelingen zweier möglichst „entspannter Geburten“ beitragen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Unsere Hausgeburt

13. April 2015 by oneforweb Kategorie: Begleitet Kommentar verfassen

Zuerst möchten wir Elisabeth für die Möglichkeit danken, dass wir unsere Hausgeburtserfahrungen öffentlich weitergeben können. Auch möchten wir uns an dieser Stelle für ihre kompetente Begleitung vor, während und nach der Geburt unserer Kinder danken.

Als ich vor 20 Jahren mit meinem Sohn Christoph schwanger war, hatte ich den Vorteil, dass ich elf Geburten meiner Neffen und Nichten und einige Geburten im Freundeskreis, sowohl Hausgeburten als auch Krankenhausgeburten indirekt miterlebt hatte. Auch meine Mutter hat sechs von zehn Kindern zu Hause entbunden. Ich war schon damals eine kritische Beobachterin und fand schnell heraus, dass für mich die Hausgeburt der einzig richtige Weg ist, um meine Kinder in Ruhe und Geborgenheit zu gebären. Ich habe das Glück einen Mann an meiner Seite zu haben, der bereits vor der Geburt seiner Töchter eine ganz unerschütterlich positive Einstellung zur Hausgeburt entwickelt hat. Dabei ist die Hausgeburt zu einem Herzenswunsch geworden und ein Teil unseres natürlich gestalteten Zusammenlebens. Sachliche Informationen, Bücher und viele Gespräche bilden natürlich den nötigen Hintergund auf der verstandlichen Ebene. Ganz entscheidende Impulse hier bekommt man bei einem Geburtsvorbereitungskurs, wenn dieser von einer Hebamme wie Elisabeth gestaltet wird, die Geburt nicht als Krankheit sieht, sondern als einen intensiven Moment, der angstfrei und natürlich von der werdenden Mutter, ihrem Partner und der Hebamme gestaltet werden kann. Nach unserer Überzeugung ist die Geburt ein zutiefst intimes Geschehen, bei dem mich medizinisches Personal, technische Apparate und eine unbekannte Umgebung eher davon abhalten in den so notwendigen entspannten Zustand zu gelangen, der auf ganz einfache Weise für eine ungefährliche und komplikationslose Geburt am ehesten sorgen kann.

Wir sind auch davon überzeugt, dass die ersten Momente und Tage nach der Geburt für das Baby und die Familie ganz entscheidend wichtig sind und Impulse für das ganze Leben gesetzt werden können. Es war für uns nie eine Frage, dass das Gestalten der Zeit des Wochenbetts in der Geborgenheit des Zuhauses sehr viel intimer, individueller und schöner gestaltet werden kann als im Krankenhaus. Mein Mann und die großen Brüder verwöhnten das Baby und mich rund um die Uhr und das Wochenbett wurde zu unseren Babyflitterwochen.

Die Art von Leistung und Sicherheit, die uns Ärzte und Krankenhaus geben können, hätten wir nur dann genutzt, wenn aufgrund der Voruntersuchungen durch Frauenärztin und Hebamme Komplikationen zu erwarten gewesen wären und das Hinzunehmen der ärztlichen Möglichkeiten im Krankenhaus ratsam gewesen wäre. Ich hatte das Glück, bei all meinen vier Kindern in der 37. Schwangerschaftswoche von Frauenärztin und Hebamme das ´´ Alles in Ordnung, einer Hausgeburt steht nichts im Wege„ bekommen zu haben

Welche Freude brachten uns schon die Vorbereitungen, das Gefühl selbst verantwortlich zu sein, selbst bestimmen zu können, wo und wie unser Baby auf die Welt kommt. Dieses `sich selbst um alles sorgen müssen` bringt einen beglückenden und sinnvollen Schwung gerade im letzten Stadium der Schwangerschaft. Schon Wochen vorher drehte sich alles um das Ankommen unseres Babys. Unser Haus bis hin zur Bestückung der Gefriertruhe wurde vorbereitet für unser großes Vorhaben. Die Besuche von Elisabeth wurden zu wichtigen Terminen für die ganze Familie, jeder wollte die Herztöne hören und beruhigt werden, dass alles in Ordnung ist. Die großen Geschwister sorgten sich sehr darum zu helfen, alles sauber und bereit zu haben für den großen Tag. Die Nachbarn freuten sich mit uns und waren schon gespannt, wann sie wohl das Auto von Elisabeth vor unserem Haus stehen sehen. Es war einfach schön zu erleben, wie sich zusehend positive Energie zusammensammelte.

Mit den Kindern haben wir vereinbart, dass sie sich, wenn es losgehen würde, bei den Nachbarn einquartieren würden. Die Frage, ob ältere Geschwister bei der Geburt dabei sind oder nicht, war für uns beide nie eine Frage. Wir sind der Meinung, dass die Kinder die schwangere Mama und das frisch geborene Baby voll und ganz greifbar erleben sollen. Aber der Moment der Geburt selbst ist zum Einen so intim, dass wir fast erwachsene Söhne nicht dabei haben wollten, und zum anderen so intensiv, dass wir diese Situation, so natürlich und harmonisch sie auch gestaltet wird, keinem Kind und Jugendlichen zumuten würden. Lustig war, dass wir in den Tagen vor der Geburt zweimal dachten, es wäre soweit. Die Ausquartierung der Kinder endete dann immer in einer lustigen Runde zu Hause, leider immer noch mit dickem Bauch.

Als ich dann aber am 4. September die ersten richtigen Wehen spürte, wurde unser gemütlicher Wintergarten in Windeseile in ein schönes Geburtszimmer verwandelt. Elisabeths Geburtspool wurde mit warmem Wasser befüllt, Die ersten Anziehsachen für das Baby und was man sonst noch braucht, wurde auf dem Tisch hergerichtet. Es fiel uns immer wieder etwas Neues ein, mit dem wir das Ambiente zu Hause verschönerten. Achim bereitete mir eine kräftigende Hühnersuppe und klingelte Elisabeth aus dem Schlaf, um sie zu informieren. Die ersten zwei Stunden verbrachten wir in kuscheliger Zweisamkeit. Als die Wehenabstände sich auf 10 Minuten einstellten, riefen wir Elisabeth an und baten sie nun zu uns zu kommen. Kurze Zeit später breitete sie bereits ihre Ausrüstung im Zimmer aus, Ultraschall, Sauerstoff, Medikamente und vieles mehr, unsere Hebamme ist die beste Ärztin wenn es sein muss. In jedem Falle ist sie die beste Hebamme, denn sie hat von all dem Zeug nichts gebraucht.

Es war sehr beruhigend für uns, wie sorgfältig alles bereit stand, wie angenehm und fürsorglich die Untersuchungen waren, wie ermunternd die Herztöne unseres Babys schlugen, wie fein das dumpfe Licht der Kerzen, wie entspannend das warme Wasser im Pool. Die Wehen waren gut erträglich, die Wehenpausen lustig und zum Teil sehr ruhig. Als die Wehen anstrengender wurden, und meine Kraft weniger wurde, half Elisabeth mit gutem Rat, mit Globuli und sinnvollem Wechsel von Gebärpositionen. Dabei stand mein Wunsch immer im Vordergrund. Ich fühlte mich stets verstanden und geborgen. Die wunderbaren Herztöne meines Kindes waren wie Balsam für die Seele. Wie ausreichend doch eine kurze Herztonüberwachung ist, die in allen Positionen ausführbar ist. Wie schade und nicht nachvollziehbar es ist, dass Ärzte und Geburtshelfer im Krankenhaus unter Anwendung medizinischer Argumente Maßnahmen empfehlen oder einfach anwenden, die es den gebärenden Frauen schwer machen, eine normale Geburt zu erleben. Ich danke Gott dafür, dass mir das erspart geblieben ist.

Der Geburtsverlauf ging voran, so wie das Baby und ich es eben konnten. Es war in Ordnung und ich fühlte mich stets geborgen. Elisabeth und Achim umsorgten mich zu jeder Zeit gut und fürsorglich.

Elisabeth empfahl mir nach dem späten Blasensprung einen Wechsel vom Pool auf den Gebärhocker. Danach ging alles sehr schnell und der lang ersehnte Durchbruch war geschehen. Die Freude übermannte uns, als wir das Baby sahen. Doch Elisabeth behielt einen klaren Kopf und gab Anweisungen. Nachdem die Nabelschnur noch ein wenig auspulsierte reichte mir Elisabeth das Baby direkt in die Arme. Achim durfte die Nabelschnur durchtrennen. Nachdem ich mein Baby ausgiebig begrüßt und liebkost hatte, kuschelte Baldur in den Armen seines Papa`s. Elisabeth und ich kümmerten uns um die Nachgeburt. Danach kuschelten Baby und wir lange auf dem Sofa. Auch die Kinder waren mittlerweile wieder da und gesellten sich zu uns. Sie konnten ihren kleinen Bruder ausgiebig begrüßen und bestaunen. Erste Stillversuche wurden unternommen. Nachdem viel Zeit vergangen war, hat Elisabeth Baldur gewogen, gemessen, untersucht. Wie erfahren und professionell Elisabeth arbeitet konnte man auch daran sehen, als sie mit bloßem Auge eine kleine mangelnde Ausreifung einer Hüftstellung beim Baby erkannte, wozu 7 Tage später der Kinderarzt ein Ultraschallgerät benötigte.

Wenn ich erzählen würde wie wunderbar unsere Babyflitterwochen waren, würde es diesen Rahmen wohl sprengen. Aber eines sei noch gesagt: Ich würde jede meiner vier Geburten genauso wieder haben wollen.

Manche und mancher die unseren Bericht lesen, werden vielleicht denken: Ja, wenn bei uns alles so zusammenpassen würde, meine gesunde Einstellung zum Leben, meine Angstlosigkeit, mein Mann, meine Kinder, mein Zuhause und und und, dann, ja dann würde auch ich eine Hausgeburt machen. All denen möchte ich Mut zusprechen und die Gewissheit vermitteln, dass all diese Fragen lösbar sind, sobald du als werdende Mutter dich verabschiedest von der derzeit üblichen Vorstellung, dass die Geburt eines Menschen in jedem Falle auf ein medizinisches Ambiente angewiesen ist, das die Geburt mit Hilfe von technischen Überwachungsmitteln und künstlichen Hormonen zu steuern versucht.

Geburtsbericht von Michael

13. April 2015 by oneforweb Kategorie: Begleitet Kommentar verfassen

Meine beste Freundin hatte auch zwei Hausgeburten und hat mir dieses Ereignis so positiv und angenehm geschildert, dass ich auch zu Hause gebären wollte. Mein Partner war zuerst nicht dafür, aber nach einem Gespräch mit dem Mann meiner Freundin hat er erkannt, dass eine Geburt zu Hause stressfreier und gemütlicher ist als im Krankenhaus.

Mein erstes Kind, ein Mädchen, war leider in Steißlage und so kam eine Hausgeburt in diesem Fall nicht in Frage. Zusätzlich hatten wir dann einen Notkaiserschnitt, weil beim zweiten Kontrolltermin in der 38. Woche plötzlich die Herztöne weg waren. Es hat sich dann Gott sei Dank herausgestellt, dass mein Baby gesund und alles in Ordnung war, aber der Schock war doch sehr groß und ich habe einige Monate gebraucht, um dieses Erlebnis zu verarbeiten.

Als ich mit meinem zweiten Kind, ein Bub, schwanger war habe ich wieder die Hausgeburt in Betracht gezogen, obwohl einem die Ärzte gerne einreden, dass man nach einem Kaiserschnitt nur im Krankenhaus auf normalem Weg gebären „darf“. Nur der Arzt beim Organscreening hatte eine andere Meinung und er hat mir meine Bedenken genommen und mich beruhigt.

Erstens war der Kaiserschnitt schon vier Jahre her, und mein erstes Kind eher klein, also würde auch das Zweite wahrscheinlich kein Riese werden. Und er hat gemeint, mit einer Narbe ist es wie mit einem Knochenbruch: es bleibt eine Schwachstelle, aber nur wenn auf diese Stelle sehr großer Druck ausgeübt wird, bricht es erneut.

Außerdem hatte ich bei den Vorstellungsterminen im Krankenhaus so eine Panik, dass wieder irgendetwas ist und der Alarm losgeht, dass ich die ganze Zeit geweint habe und total fertig war. Das hat natürlich auch mein Baby gespürt war sehr unruhig. Das hat mich noch mehr bestärkt, uns diesen Stress nicht anzutun.

So beruhigt und durch den Geburtsvorbereitungskurs und meine Hebamme Elisabeth bestens vorbereitet, ging ich positiv auf die Geburt zu. Mit vollem Vertrauen in die Natur, meinen Körper, meinen Partner und Elisabeth.

Mit neun Tagen Verspätung nach dem errechneten Geburtstermin begannen am späten Nachmittag die Wehen. Zuerst wollte ich gar nicht glauben, dass es jetzt endlich losgeht, aber nach einer Weile merkte ich, dass die Wehen in regelmäßigen Abständen kamen. Trotzdem habe ich zuerst noch meine Freundin angerufen, was ich tun soll. „Elisabeth anrufen und alles Gute“ hat sie gemeint. Das habe ich getan und mein Partner hat inzwischen unsere Leonie zur Oma gebracht. Elisabeth hat mir gesagt, ich soll in die Badewanne liegen, weil die Wehen ziemlich kurz waren, und sie dann wieder anrufen.

Während ich das Bad eingelassen habe hat Michael die vorbereiteten Sachen für die Geburt geholt und alles im Wohnzimmer hergerichtet. Ich habe mich mit einem Buch in die Wanne gelegt und er mit Zettel und Kuli bewaffnet vor den Fernseher. Er hat die Wehen und die Pausen mitgeschrieben und mir bald gesagt: jetzt kommt wieder eine. Als die Abstände kürzer wurden haben wir Elisabeth wieder angerufen und eine Stunde später war sie da. Da kamen die Wehen bereits alle zwei – drei Minuten.

Elisabeth hat nochmal kontrolliert, ob wir alles hergerichtet haben und dann ihre Utensilien ausgepackt. Wir haben dann verschiedene Haltungen ausprobiert, liegen kam für mich nicht in Frage. Dann bin ich noch einmal in die Badewanne gelegen, unter Aufsicht von Elisabeth. Michael hat den Ofen eingeheizt, damit es unser Baby schön warm hat. Dann habe ich mich auf den Boden vor die Couch gekniet und die Wehen erwartet. Michael hat sogar eine halbe Stunde geschlafen, ich war echt ein bisschen böse – wie kann er jetzt nur schlafen?

Dann hat es nicht lange gedauert bis die Presswehen angefangen haben. Diese haben zwei Stunden gedauert, und Elisabeth musste mich mit homöopathischen Mitteln unterstützen, damit meine Kraft nicht nachlässt. Da mein Damm so fest war und auch nicht einriss hat sie ihn schließlich nach Rücksprache mit mir mit den Fingern ein wenig zurückgeschoben und zwei Wehen später war Matteo da. Mit großen Augen lag er da und ich konnte gar nicht glauben, dass es jetzt vorbei war. Ich war ziemlich erschöpft, es war vier Uhr morgens, und es hat ein bisschen gedauert, bis ich realisiert habe, dass ich ein gesundes, kleines Baby aus eigener Kraft und ohne medizinische und ärztliche Hilfe zur Welt gebracht habe. Was für ein Erlebnis, was für ein Gefühl!

Elisabeth hat sich um Matteo gekümmert und Michael um mich, dann umgekehrt. Ich habe mein Baby an die Brust gelegt und den Moment genossen, während Michael und Elisabeth aufgeräumt haben. Dann hat Elisabeth mir beim Duschen geholfen und hat mich mit Matteo ins Bett gebracht. Um ca. halb sieben Uhr morgens ist sie nach Hause gefahren, und am Nachmittag ist sie wieder gekommen um nach uns zu sehen. Zu Mittag hat Michael Leonie von Oma geholt und sie hat ihren kleinen Bruder freudig begrüßt. Michael hat sich um alles gekümmert, die Wäsche gewaschen, gekocht, mit Leonie gespielt und mir alles gebracht, was ich brauchte. Ich bin zwei Tage nur im Bett gelegen und habe es genossen.

Elisabeth ist in der ersten Woche jeden Tag gekommen, hat Matteo untersucht und gewogen. Ich bekam Rückbildungsmassagen und sie hat auch geschaut, ob alles gut heilt. Auch um meinen seelischen Zustand hat sie sich gekümmert und mir viele Tipps gegeben. Ich durfte sie jederzeit anrufen, wenn ich bei irgendwas unsicher war. Sie hat mir auch gesagt, welche Globuli bei welchen Problemen helfen und was man mit natürlichen Mitteln alles machen kann. Matteo wird im April zwei Jahre alt, aber die Tipps von Elisabeth kann ich heute noch gut brauchen.

Ich habe es sehr genossen, dass sich niemand getraut hat, mich daheim zu besuchen, außer den Oma’s, dadurch war es einfach ruhig und niemand hat die Zweisamkeit der ersten Tage gestört. Wir vier haben uns langsam an die neue Situation gewöhnt und es war für uns alle gut so.

Das würde ich jederzeit wieder so machen, weil man im Krankenhaus einfach keine Ruhe hat. Bei Leonie hatte ich eine Zimmergenossin, die hatte schon morgens um halb sieben Besuch, und am Abend waren einmal acht Leute da bis halb neun. Ständig kommen Schwestern oder Ärzte, alle haben Tipps, jeder sagt was Anderes und hat eine andere Meinung z.B. zum Stillen, zur Pflege und vielem mehr.

Eine Hausgeburt ist ein sehr privates, schönes und auch heimeliges Erlebnis, man ist in seiner kleinen Welt und alles außen herum wird total unwichtig. Und erst wenn man bereit ist, stellt man sich wieder dem Alltag und anderen Menschen. Ich kann nur jeder Frau empfehlen, auf sich selbst, eine gute Hebamme und auf die Natur zu vertrauen, sie hat es so eingerichtet, dass wir gebären können, ohne große medizinische Maßnahmen und Eingriffe.

Es ist gut, auf einen Arzt und ein Krankenhaus zurückgreifen zu können, wenn es nötig ist, aber eine Schwangerschaft ist keine Krankheit und eine Geburt keine Operation. Es muss jede Frau für sich entscheiden, was sie möchte, aber eine natürliche Geburt zu Hause ist etwas Schönes und nicht gefährlich oder leichtsinnig. Und wenn Probleme vorhersehbar sind, wird jede gute Hebamme von der Hausgeburt abraten.

Michael und ich würden wieder eine Hausgeburt bevorzugen, da wir es als positives, schönes und sehr privates Ereignis erlebt haben und keine Sekunde das Gefühl hatten, Elisabeth hätte nicht alles im Griff.

Es freut mich immer wieder, wenn ich die Stelle in unserem Wohnzimmer anschaue, wo Matteo auf die Welt gekommen ist. Sie ist mein Lieblingsplatz und ich sitze beim Fernsehen immer dort. Und ich werde mich immer gerne daran erinnern, dass an diesem Platz etwas ganz Wunderbares stattgefunden hat.

Liebe Grüße an alle Mama´s und die, die es bald werden!

Die Geburt unserer Kinder

13. April 2015 by oneforweb Kategorie: Begleitet Kommentar verfassen

Das unsere Kinder zu Hause zur Welt kommen sollten – das war für uns eine logische und konsequente Entscheidung – weil sie zu uns und unseren Werten und Lebensstil passte. Im Rahmen der Geburtsvorbereitung begannen wir als werdende Eltern uns erstmals damit auseinanderzusetzen.

Es war eine gute Entscheidung.

Wir haben 2 Kinder mit Hilfe von Elisabeth geboren.

Zwei sehr unterschiedliche Geburten – und natürlich auch zwei sehr unterschiedliche Kinder, die uns anvertraut sind.

Unser erstes Kind – ein Mädchen – kam unter großen Strapazen zur Welt. Wie froh waren wir damals – sie dann endlich in den Armen zu halten. Der Muttermund wollte sich lange nicht öffnen. Das war entmutigend, weil die Wehen sich schon heftig anfühlten. Elisabeth hat uns während dessen einfühlsam und ruhig begleitet. Sicher konnte ich als werdende Mama nicht alle ihre Impulse wahrnehmen oder aufnehmen. Dennoch war sie Stütze und Hilfe. Schließlich trafen wir gemeinsam die Entscheidung doch ins Krankenhaus zu fahren. Ruhig – gelassen – schon etwas erschöpft. Aber immer im Vertrauen, dass alles gut gehen würde. Alles war anders als ich es mir gewünscht oder vorgestellt hatte. Ich – Mama – benötigte Flüssigkeit als Infusion, da ich nichts behalten konnte. Das war wohl eine Hilfe. Dennoch – die Abläufe und Interventionen im KH erlebten wir bevormundend und unachtsam. Diese machten die Geburt letztlich stressig. Was dort geschah hat uns als Familie noch lange beschäftigt und manches davon machte uns wütend und traurig.

Unser Mädchen kam dann doch natürlich zur Welt.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit unserem gesunden Mädchen nach Hause. Elisabeth war bald darauf da – begrüßte das kleine Bündel liebevoll. Diese Zeit zu Hause war schön, fast heilsam – wir hatten viel Zeit unsere neu gewordene Familie willkommen zu heißen. Elisabeth half uns und auch unserem Mädchen die schwierige Geburtssituation ein Stück weit zu verarbeiten. Dafür sind wir sehr dankbar! Natürlich – Bauchmassage, Babymassage, Betreuung und Einfühlung von Elisabeth – das alles hat uns in dieser ersten – so besonderen Zeit – gut getan.

Unser zweites Kind – ein Bub – wurde zu Hause geboren.

In der Vorbereitung hatten wir die Gelegenheit nochmals die erste Geburt zu bedenken. Das war wohl sehr gut und wichtig so. So konnten wir uns freier und gelassener „auf Neues einlassen“.

Wir hatten genügend Zeit von den ersten Wehen bis zur Geburt. Alles war vorbereitet. Wir erlebten die Geburt schön, ruhig, im Vertrauen und doch sehr intensiv. Wir konnten wahrnehmen, dass wir als Paar wichtig sind. Die Geburt war unsere Zeit. Elisabeth war unaufdringlich da – kompetent und liebevoll. Wir gingen nachts noch ein kleines Stücken spazieren – doch da wurden die Wehen so heftig – ich dachte ich schaff es nicht mehr – doch es war so weit! Wir denken gerne an diese friedliche warme Sommernacht zurück – und wir konnten so aufmerksam sein, dass wir am sehr frühen Morgen auch die Vögel zwitschern hörten.

Alles war gut. Ich – Mama – konnte nach der Nachgeburt mit unserem wachen Baby glücklich kuscheln und rasten. Nichts anderes war wichtig. Erst viel später wurde er sanft gewogen, gemessen, angezogen,…

Ich/Wir finden, die Geburt zu Hause vorzubereiten ist ein kleiner Aufwand. Vielleicht ist es die größte Aufgabe zu Vertrauen.

Wir sind froh darüber, dass wir am Anfang so gute Begleitung mit Elisabeth hatten.

 

Dankbare Eltern

Eine Hausgeburt ist etwas Wunderbares

13. April 2015 by oneforweb Kategorie: Begleitet Kommentar verfassen

Eine Hausgeburt ist etwas Wunderbares. Wunderbar deshalb, weil ich in meiner vertrauten Umgebung war und nur vertraute, liebe Menschen um mich waren. Die sensibelsten Stunden meines Lebens konnte ich in Ruhe und Geborgenheit verbringen. Wir haben uns nicht gegen das Krankenhaus entschieden, sondern für Elisabeth. Mit anderen Worten: Hätte Elisabeth im Krankenhaus gearbeitet, dann hätten wir unsere Tochter dort zur Welt gebracht.

Erst jetzt im Nachhinein ist uns eigentlich bewusst geworden, dass wir durch eine Hausgeburt den Grundstein für den schönsten Beginn in unser „Leben zu Dritt“ gelegt haben.

Die Unterstützung durch Elisabeth war für uns deshalb so wichtig, weil ihre Kompetenz, ihre Erfahrung und ihr Zugang zu Menschen und zum Thema Geburt mir halfen meine Ängste vor dem Geburtsvorgang zu besiegen.

Zum ersten Mal nachgedacht, habe ich über das Thema Hausgeburt im Geburtsvorbereitungskurs. Bis dahin dachte ich der sicherste und daher beste Ort ein Kind zu bekommen wäre das Krankenhaus, weil dort Ärzte und medizinische Geräte für alle Fälle bereit stehen. Diese Geräte wirkten beruhigend auf mich weil ich zu wenig Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten hatte. Durch Elisabeth fand ich das Selbstvertrauen und den Glauben daran, dass die Natur schon den richtigen Ablauf vorgesehen hatte, den ich auch bewältigen konnte. Immer wieder hat sie mir das Gefühl vermittelt, das ich schon alles in mir hatte was erforderlich war um ein Kind zu gebären. Das mag logisch und klar für andere klingen, aber für mich war es wichtig, dass mir das jemand ganz deutlich vermittelte, jemand der selbst Kinder geboren hat und auch schon viele Geburten begleitet hat. Ich erfuhr auch, dass jede Geburt ihren eigenen Rhythmus hat und dass dieser gut und richtig ist

Die ersten Anzeichen für die herannahende Geburt war Fruchtwasser, das mir am späten Vormittag die Beine hinunter lief. Ich rief Elisabeth an und erzählte ihr davon und wir blieben von da an in Kontakt. Den Nachmittag verbrachten Jochen und ich entspannt im Garten und wir machen sogar noch einen Spaziergang. Abends begannen langsam leichte Wehen. Um 22 Uhr kam Elisabeth vorbei und sagte uns, dass wir vermutlich erst in den Morgenstunden mit der Geburt zu rechnen haben und uns bis dahin noch ausruhen können.

Ab Mitternacht hatte ich jedoch stärkere Schmerzen und war beunruhigt. Wir riefen Elisabeth an. Sie kam sofort und zeigte mir nochmals wie man richtig atmet. Sie prüfte ob es dem Baby gut ging und ich setzte mich auf den Ball, den sie mitgebracht hatte. Jochen stabilisierte mich und die beiden machten mir Mut und halfen mir dabei mich möglichst gut zu entspannen. Sofort wurden die Schmerzen leichter und auch als sie im Laufe der Nacht stetig wieder zunahmen waren sie doch leichter zu ertragen als zuvor, weil ich mich sicher fühlte. Jochen und Elisabeth versorgten mich mit Traubenzucker und Kompressen und waren jeden Augenblick für mich da. Als in den Morgenstunden die Presswehen begannen wechselte ich vom Ball auf den Gebärhocker und ihrem eigenen Rhythmus folgend erblickte unsere Tochter um 8.45 das Licht der Welt.

Der Moment der ersten Trennung dauerte nur Augenblicke denn Valentina lag gleich nach ihrer Geburt auf meinem Bauch. Nach der Abnabelung nahm ihr Vater sie in die Arme und Elisabeth und ich versuchten die Plazenta zu lösen. Dies erwies sich als schwierig und mehrere Versuche blieben erfolglos, aber Elisabeth hatte Geduld und mit all ihrem Wissen und Mitteln klappte es schließlich doch.

Nachdem ich geduscht, Valentina gebadet und wir untersucht und versorgt waren, lagen wir glücklich in unserem Bett und feierten mit Elisabeth und meinen Schwiegereltern bei einem Glas Sekt und einer kräftigen Hühnersuppe den aufregendsten Tag unseres Lebens.

Jochen blieb noch ein paar Tage zuhause und meine Schwiegermutter bekochte uns. Elisabeth schaute jeden Tag vorbei und stand uns mit Rat und Tat zur Seite.

Könnte ich nochmals entscheiden – ich würde es genau so wieder machen.

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